BERLIN. Tausende Schülerinnen und Schüler folgten am Freitag, kurz vor der Bundestagswahl dem Aufruf von Fridays for Ffuture und demonstrierten für mehr Klimaschutz, die meisten von Ihnen in der Schulzeit. Was viele Schulen vor Probleme stellt. Energiewissenschaftler Volker Quaschning sprach den Jugendlichen ein großes Lob aus.
Unter dem Motto «Alle fürs Klima» sind am Freitag nach längerer Pause wieder mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Am internationalen Aktionstag für mehr Klimaschutz unterstützen zahlreiche Organisationen den Protest der Jugendlichen. Dabei ist die Aktion auch in Schulen nach wie vor umstritten. Lehrerverbandspräsident Meidinger sieht gar die Neutralität des Staates gefährdet, sollten Schülerinnen und Schüler für einzelne politische Aktionen freibekommen.
Scientists-for-Future Mitgründer Volker Quaschning hält indes das Engagement von Fridays for Future für entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin, sagte der “Heilbronner Stimme”: “Die Wissenschaft warnt bereits seit Jahrzehnten erfolglos vor den katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise. Der Fridays for Future Bewegung ist es gelungen, das Thema in das öffentliche Bewusstsein zu bringen und damit Handlungsdruck auf die Politik zu erzeugen. Ohne diese Entwicklung wäre inzwischen der Kampf gegen die Klimakrise vermutlich aussichtslos.”
Volker Quaschning sagte zur Notwendigkeit einer echten Wende beim Klimaschutz: “Wir haben in den letzten Jahren im Bereich des Klimaschutzes ein totales Politikversagen erlebt. Darum ist es jetzt enorm herausfordernd, überhaupt noch die nötigen Maßnahmen zum Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens zu realisieren. Die nächste Bundesregierung ist die letzte, die noch die nötigen Maßnahmen zum Erreichen des deutschen Beitrags zum Pariser Klimaschutzabkommen auf den Weg bringen kann.“
Gelinge das nicht, werde Deutschland im Hinblick auf internationale Klimaschutzmaßnahmen scheitern. Der Wissenschaftler kritisierte: “Keine Partei im Deutschen Bundestag hat ein Wahlprogramm vorgelegt, mit der Deutschland seinen Beitrag zum Einhalten der 1,5-Grad-Grenze leisten kann. Bei den Wahlprogrammen von CDU/CSU und SPD ist nicht einmal ersichtlich, wie diese damit ihr eigenes Klimaschutzgesetz und damit die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts einhalten können. Darum ist entscheidend, dass die politischen Kräfte, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen, entscheidend gestärkt werden. ” (ots)
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