ERFURT. Angesichts von Befürchtungen einer anstehenden Infektionswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus könnte auf Thüringens Schülerinnen und Schüler erneut Wechsel- und Distanzunterricht zukommen. «Ich schließe Distanzunterricht in den ersten Tagen nicht aus, und dann anschließend auch einen Wechselunterricht», sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Einen entsprechenden Vorschlag wolle er am Mittwoch dem Kabinett unterbreiten, das dann darüber beraten soll.

Zugleich forderte Holter mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz eine «Gesamtstrategie» in Deutschland. «Omikron macht mir sehr große Sorgen», sagte Holter. Schulen müssten einen Beitrag dazu leisten, die Kontakte zu reduzieren. «Dieses Virus ist ein rasantes Virus und unheimlich schnell unterwegs», sagte Holter.
Zudem vermittele die Wissenschaft, dass diese Coronavirus-Variante keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Jugendlichen mache. «Alle werden betroffen sein», so Holter. Daher müsse man überlegen, wie man Gesundheitsschutz und Bildung «unter diesen neuen Bedingungen» in Übereinstimmung zu bringen könne.
Holter plädiert dafür, an den ersten beiden Schultagen im neuen Jahr keinen Unterricht anzubieten. Stattdessen sollen sich die Lehrerinnen und Lehrer am 3. und 4. Januar auf die neue Situation an den Schulen einstellen können. Die Weihnachtsferien sollten sie zur Erholung nutzen.
Die Landeselternvertretung (LEV) unterstützt die Pläne des Bildungsministers, wie die Sprecherin Claudia Koch mitteilte. «Nach zwei schulfreien Tagen im Januar müssen wir auch in den Schulen wieder Kontakte reduzieren – mit Distanz und Notbetreuung», heißt es in einer Mitteilung der LEV. dpa
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