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Erstes Bundesland (Sachsen) erklärt wieder “Normalbetrieb” für Kitas und Schulen

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Sachsen schafft angesichts einer Entspannung der Corona-Lage die Schutzverordnung für Schulen und Kindertagesstätten ab. Nach Ostern kehre wieder Normalbetrieb in Schulen und Kitas ein, teilte das Kultusministerium am Mittwoch in Dresden mit. Die derzeit noch gültige Schul- und Kita-Corona-Verordnung laufe zum 17. April aus. «Eine Anschlussregelung wird es nicht mehr geben.» Nachdem bereits durch das Infektionsschutzgesetz des Bundes die Maskenpflicht im Schulgebäude Anfang April weggefallen sei, falle nach Ostern auch die Testpflicht für den Schulbesuch weg.

“Sie müssen es nun nicht mehr”: Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Foto: Sächsisches Kultusministerium / Ronald Bonss

«Die deutlich gesunkenen Infektionszahlen erlauben es, den Normalbetrieb in den Bildungseinrichtungen einkehren zu lassen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können weiterhin Masken tragen und sich testen. Sie müssen es nur nicht mehr», erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) und riet dennoch zu Achtsamkeit. Bestehende Hygienekonzepte an Schulen und Kitas würden weiter gelten. Jede Schule müsse über einen Hygieneplan verfügen und einhalten. Ausreichend Selbsttests für freiwillige Testungen stünden an den Schulen weiterhin kostenlos zur Verfügung.

Nach Angaben des Ministeriums ging das Infektionsgeschehen an Schulen in Sachsen zuletzt zurück. In der Woche vom 14. bis zum 20. März waren noch 13.044 Schülerinnen und Schüler von einer Infektion betroffen, in der Woche vom 4. bis zum 10. April betraf es nur noch 3300. Auch die Infektionen bei Lehrkräften seien rückläufig.

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Allein gestern starben im Freistaat 39 Menschen an einer Corona-Infektion

Sachsen gehört zu den Bundesländern, in denen wenig Wert auf wirkungsvolle Corona-Schutzmaßnahmen in Kitas und Schulen gelegt wurde. Aus dem Förderprogramm des Bundes für Luftfilter in Bildungseinrichtungen rief der Freistaat keine Mittel ab – offenbar störte der geforderte Eigenanteil. Die eigentlich zwischen Bund und Ländern im vergangenen Herbst vereinbarte Maskenpflicht im Unterricht wurde nicht konsequent umgesetzt; sie galt in sächischen Grundschulen nicht. Sachsen war das erste Bundesland, das die Schulen und Kitas nach dem Lockdown 2020 ohne Abstandsregel öffnete.

Sachsen ist das Bundesland, das mit Abstand die meisten Corona-Toten auf 100.000 Einwohner verzeichnet: 369 – viereinhalb mal so viel wie beispielsweise Schleswig-Holstein (81). Allein gestern starben im Freistaat 39 Menschen an einer Corona-Infektion, wie ein Vergleich der RKI-Lageberichte vom 12. und vom 13. April zeigt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte unlängst vor einem Wiederaufflammen der Pandemie im Herbst. Mit den jetzigen Regeln des Infektionsschutzgesetzes werde man mit Sicherheit nicht über die Runden kommen, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf zu erwartende höhere Infektionszahlen. Angesichts der nun weiter bestehenden Impflücke könne man etwa nicht ohne eine Maskenpflicht in den Herbst hineingehen. Lauterbach: «Der Spielraum für Lockerungen ist komplett aufgebraucht.» News4teachers / mit Material der dpa

Nach Scheitern der Impfpflicht: Kitas und Schulen müssen sich erneut auf einen Chaos-Herbst einstellen

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