Wegen besonderer Bedeutung: Generalbundesanwalt ermittelt gegen terrorverdächtigen Schüler

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Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen den verdächtigen Gymnasiasten übernommen. Grund sei die besondere Bedeutung der Tat, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Montag auf Anfrage.

Sitz der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe. Foto: Shutterstock

Bei bestimmten Straftaten wie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ist das Voraussetzung dafür, dass der Generalbundesanwalt Ermittlungen an sich ziehen kann. Der 16-Jährige steht im Verdacht, einen rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag an seiner Schule vorbereitet zu haben. Der deutsche Jugendliche sitzt bereits aufgrund eines Haftbefehls der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.

Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen nach einem Zeugenhinweis die Wohnung seiner Familie gestürmt und ihn festgenommen. Die Ermittler waren auf rechtsextreme Schriften, Materialien zum Bombenbau, ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen gestoßen – sowie nach Medienberichten auf Aufzeichnungen, in denen Bezug auf rassistische Mordanschläge genommen wurde. Gleichzeitig haben sie Hinweise auf psychische Probleme.

Am Essener Don-Bosco-Gymnasium kehrt unterdessen wieder etwas Ruhe und Normalität zurück. Am Montagmorgen begannen wie geplant die mündlichen Abiturprüfungen an der Schule in Essen-Borbeck. Zwei Sicherheitskräfte sicherten den Eingang zu dem Schulgelände ab.

Alle Schüler und Lehrer kommen zusammen, um «ein gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders zu setzen»

Am Dienstag sollen die rund 800 Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassen und Kurse zurückkehren, hieß es auf der Schul-Homepage. In der ersten Stunde werde den Klassengemeinschaften Gelegenheit gegeben, die Geschehnisse miteinander zu besprechen. Danach sollen alle Schülerinnen und Schüler einschließlich des Lehrerkollegiums auf dem Sportplatz zusammenkommen, um «ein gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders zu setzen».

Der schulpsychologische Dienst der Stadt Essen stehe den ganzen Tag über zur Verfügung. Darüber hinaus könnten bei Bedarf Kontakte zu geschulten Therapeuten und Psychologen durch die Schulleitung und den schulpsychologischen Dienst vermittelt werden. Klassenarbeiten und Klausuren finden am Dienstag nicht statt. News4teachers / mit Material der dpa

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