KIEL. Gerade ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein nutzt die Lernplattform »itslearning». Für viele steht das Angebot nicht einmal bereit. Noch ein anderes Problem des Portals hat die SPD ausgemacht.
Nur jeder vierte Schüler in Schleswig-Holstein mit Zugriff auf die Lernplattform «itslearning» des Landes nutzt das Angebot auch. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des SPD-Bildungspolitikers Martin Habersaat hervor. Demnach stand das Internet-Angebot mit Stand 16. September für 184.925 Schüler bereit. Seit Schuljahresbeginn hätten sich bis 20. September rund 46.000 Schülerinnen und Schüler mindestens einmal angemeldet. Landesweit gibt es 361.700 Schülerinnen und Schüler.
Laut Bildungsministerium haben sich bislang 477 der 795 allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen im Norden für das Portal angemeldet. Davon nutzen 451 Schulen das Portal bereits, darunter sind 38 Grund- und 107 Gemeinschaftsschulen. Damit hätten 19 946 Lehrkräfte Zugriff. Von ihnen hat sich bis 20. September aber nicht einmal die Hälfte mindestens einmal angemeldet (8300).
Ob Schülerinnen und Schüler sowie Eltern sich auf die Nutzbarkeit einer Lernplattform verlassen können, hänge in Schleswig-Holstein vom Zufall ab – «ein Armutszeugnis», sagte Habersaat. Die Antwort mache noch ein zweites Problem deutlich. «Längst sind multiprofessionelle Teams an vielen Schulen selbstverständlich.» Dazu zählten Schulassistenten oder Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Diesen sei die Nutzung aktuell verwehrt. «Damit ist klar, dass sowohl das Lernmanagementsystem als auch unser pädagogisches Personal hinter ihren Möglichkeiten bleiben (müssen).»
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) tue, was die Landesregierung am liebsten tue, sie prüfe, sagte Habersaat. «In diesem Fall die Möglichkeit, den Zugriff auf alle pädagogisch Tätigen an einer Schule zu erweitern. Das würde besser zu den heutigen Herausforderungen passen, vor denen unsere Schulen stehen.» (dpa)