BERLIN. Für etliche Berliner Schülerinnen und Schüler dürfte der gewohnte Unterricht am Freitag ausgefallen sein. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beteiligten sich rund 2.500 Lehrkräfte an einem ganztägigen Warnstreik – die Bildungsverwaltung sprach von 2150 Streikenden.
Hätte die Koalition ihr Versprechen gehalten und wie vereinbart ab 2018 jedes Jahr 2.000 Lehrkräfte ausgebildet, wir hätten zum neuen Schuljahr grob gerechnet rund 6.600 Lehrkräfte mehr. Unsere Forderung nach #kleinerenKlassen könnten problemlos erfüllt werden. pic.twitter.com/LF5ub1XSjh
— GEW BERLIN (@GEW_BERLIN) November 25, 2022
Mit dem Aktionstag wollte die GEW ihre Forderung nach kleineren Klassen und einem entsprechenden Tarifvertrag untermauern. Kleinere Klassen würden nach Einschätzung der Gewerkschaft eine geringere Arbeitsbelastung für Lehrerinnen und Lehrer bedeuten und hätten damit einen besseren Gesundheitsschutz zur Folge. Auch die Kinder und Jugendlichen würden davon profitieren.
Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und organisierte den inzwischen sechsten Warnstreik dazu. Der Senat verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.
In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer. Viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken. Offen ist, ob es für kleinere Klassen überhaupt genügend Lehrkräfte gäbe, denn an den Schulen herrscht Lehrermangel. News4teachers / mit Material der dpa
GEW lässt nicht locker: Warnstreiks für kleinere Klassen werden fortgesetzt

