Website-Icon News4teachers

Kultusministerin: Gleiches Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte 2023 nicht zu erwarten

Anzeige

Das von der niedersächsischen Landesregierung geplante höhere Einstiegsgehalt für viele Lehrkräfte wird voraussichtlich noch nicht im kommenden Jahr greifen. «Dieser Prozess ist bereits angelaufen und trotzdem müssen diese Fragen gründlich geklärt werden, es ist somit keine Regelung im Jahr 2023 zu erwarten», heißt es in einem Schreiben von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) an Schulleitungen. Die Umsetzung sei hochkomplex. Das sieht die GEW ganz anders.

Hinhaltetaktik? Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). Foto: Simona Bednarek / Julia Hamburg

SPD und Grüne wollen das Einstiegsgehalt für Grund-, Haupt- und Realschullehrer anheben, damit würden diese Lehrkräfte künftig dasselbe verdienen wie ein Lehrer am Gymnasium. Bisher gibt es das Einstiegsgehalt der Besoldungsstufe A13 in der Regel nur für Gymnasiallehrer. Die Stufe A12 liegt mehrere hundert Euro im Monat darunter.

Die beiden Parteien wollen dies in der noch bis 2027 laufenden Legislaturperiode umsetzen – ein konkretes Datum ist bislang nicht bekannt. Das Kultusministerium hatte die Kosten für eine solche Anhebung im Frühjahr auf 189 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Bei dieser Frage waren sich vor der Landtagswahl im Oktober viele Parteien einig – auch CDU und FDP hatten eine solche Erhöhung gefordert.

Anzeige

«Die Erwartungshaltung in den Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen ist riesig, endlich die gleiche Bezahlung wie an den übrigen Schulformen zu erhalten»

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Stefan Störmer, sagte laut Mitteilung: «Die Erwartungshaltung in den Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen ist riesig, endlich die gleiche Bezahlung wie an den übrigen Schulformen zu erhalten.» Er nannte Hamburgs Ankündigung inakzeptabel. «Die schnellstmögliche Umsetzung war angekündigt und gerät nun außer Sicht. Wir fordern jetzt einen konkreten Einstiegstermin und keine Hinhaltetaktik. Ansonsten könnte Niedersachsen bei der Lehrkräftegewinnung noch weiter zurückfallen.»

Im Wahlkampf hatten SPD, CDU, die Grünen und die FDP die Bezahlung aller Lehrkräfte nach A13 versprochen. «Wir machen Schluss mit dem Unterschied zwischen den Schularten», erklärte beispielsweise die SPD, die bis zur Wahl das Kultusministerium führte. «Wir werden A13 für alle Lehrkräfte als Einstiegsgehalt einführen», bekräftigte die Grünen-Spitzenkandidatin (nun Kultusministerin) Hamburg schon nach dem zweiten Tag der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen. Ab wann dies gelten soll, ließen Hamburg und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) allerdings offen. News4teachers / mit Material der dpa

„A13 für alle Lehrkräfte“: GEW erhöht Druck auf die fünf Verweigerer-Länder

Anzeige
Die mobile Version verlassen