NEU|ropa 2023: Ukrainisch-deutsches Schüler-Festival setzt Zeichen für kulturelle Bildung

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BERLIN. Jede Menge Spaß jenseits der Sprachbarriere erwartet in Deutschland lebende Ukrainerinnen und Ukrainer von zwölf bis achtzehn Jahren mitsamt ihren Freund:innen: Noch bis zum 1. Oktober bietet NEU|ropa 2023, das multilinguale Festival in und um Berlin, mehrsprachige Lesungen, Workshops und Schreibwerkstätten. NEU|ropa ist Teil der deutschlandweiten Kampagne „MACHMAMIT! Finde, was deins ist“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ). Ein Wermutstropfen: In Berlin sind Projekte dieser Art von Haushaltskürzungen bedroht.

„Mit der Kampagne ‚MACHMAMIT! – Finde, was deins ist‘ setzen wir gemeinsam ein Zeichen dafür, wie wichtig kulturelle Bildung und ihre vielfältigen Orte für eine zukunftsfähige, chancengerechte und nachhaltige Gesellschaft sind. Mit kultureller Bildung unterstützen wir Kinder und Jugendliche dabei, starke Persönlichkeiten zu werden und die Zukunft mitzugestalten,“ sagt Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Logo: BKJ

15 Orte in ganz Deutschland – 15 kulturelle Highlights für Kinder und Jugendliche: Im Rahmen der Kampagne „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist“ finden bis November vielfältige Workshops, Tanz- und Musikaktionen statt. In Berlin und Umgebung sorgt NEU|ropa 2023 für Festivalstimmung und bietet eine Chance für den kulturellen Dialog. Vier Wochen lang, vom 4. September bis 1. Oktober, treten ukrainische sowie deutsche Autorinnen und Autoren in Schulen, Museen und Bibliotheken in Aktion. Übersetzungen und Illustrationen bildender Kunstschaffender helfen über Sprachbarrieren hinweg. Schreibwerkstätten und Workshops sind weitere Höhepunkte des multilingualen Literaturprojekts für junge Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Auch alle anderen Kinder und Jugendlichen sind willkommen.

Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) fördert die Kampagne der BKJ und das diesjährige Festival NEU|ropa durch das „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“.

„Mit der Kampagne ‚MACHMAMIT! Finde, was deins ist‘ setzen wir gemeinsam ein Zeichen dafür, wie wichtig kulturelle Bildung und ihre vielfältigen Orte für eine zukunftsfähige, chancengerechte und nachhaltige Gesellschaft sind. Mit kultureller Bildung unterstützen wir Kinder und Jugendliche dabei, starke Persönlichkeiten zu werden und die Zukunft mitzugestalten“, so Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Mitmachaktionen gegen Sprachbarrieren

Am 3. September startete NEU|ropa 2023 mit einer großen Eröffnungsfeier im Haus für Poesie in Berlin. Vielfältige Workshops, Schreibwerkstätten und andere Mitmachaktionen finden noch bis zum 1. Oktober in Berlin und im Umland statt. Sie bietet Jugendlichen unter anderem die Gelegenheit, durch verschiedene Kunstformen ihr gestalterisches Talent zu entfalten.

So gibt es Projekttage mit interaktiven Autor:innen-Lesungen und Gesprächen mit den jungen Teilnehmer:innen. Diese haben anschließend die Gelegenheit, das Gehörte künstlerisch zu verarbeiten – etwa in eigenen Texten, Kollagen, Bildern oder Comics. Mit den kulturellen Angeboten wollen ukrainische und deutsche Autor:innen sowie bildende Kunstschaffende Kinder und Jugendliche in ihrem künstlerischen Ausdruck fördern, ihr Selbstvertrauen stärken sowie junge Ukrainer:innen beim Spracherwerb unterstützen. Ins Leben gerufen hat NEU|ropa der Berliner Friedrich-Bödecker-Kreis bereits im vergangenen Jahr mit Literatur-Angeboten für ukrainische Kinder und Jugendliche an Berliner Schulen. In Kooperation mit dem Thüringer Highslammer e.V. soll für sie in diesem Jahr auch bundesweit ein kulturelles Angebot geschaffen werden, um Erlebtes zu verarbeiten, eigene Botschaften zu formulieren und verstanden zu werden. Weitere Informationen unter: https://www.neu-ropa.de

Haushaltskürzungen bedrohen Chancengerechtigkeit und Teilhabe

In Berlin droht vielen außerschulischen Angeboten der Kinder- und Jugendbildung im kommenden Jahr das Aus. Angesichts der geplanten Kürzungen im Bereich der kulturellen Bildung und in der Jugendarbeit im aktuellen Haushaltsentwurf der Senatsverwaltung fordert Cornelia Schuster, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Berlin, ein Umdenken: „In der Zeit der Pandemie und coronabedingten Maßnahmen erlebten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene tiefgreifende Eingriffe in ihre Bildungs-, Förder- und Beteiligungsrechte. Die Folgen dieser langanhaltenden Einschränkungen sind immer noch zu spüren. Es gilt sie weiterhin abzufedern und auszugleichen. Deshalb sind die im aktuellen Haushaltsentwurf der Senatsverwaltung vorgesehenen Kürzungen und Streichungen im Bereich der kulturellen Kinder- und Jugendbildung nicht hinzunehmen. Diese stehen im Widerspruch zum Koalitionsvertrag, der eine Stärkung der Programme der kulturellen Bildung und damit der Chancen der nächsten Generation versprach. Wir fordern deshalb die Berliner Abgeordneten auf, sich im Zuge der anstehenden Haushaltsdiskussionen für die Belange der außerschulischen kulturellen Kinder- und Jugendbildung einzusetzen und deren Angebote im Sinne der Kinder- und Jugendlichen nicht zu kürzen, sondern im Gegenteil zu erhalten, zu stärken und auszubauen.“

Ob Poetry Slam, Musik oder Tanzworkshop: „Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf Spiel und künstlerisches Tun und damit verbunden auf Chancengerechtigkeit und Teilhabe“, sagt die BKJ-Vorsitzende, Professorin Dr. Susanne Keuchel. Foto: Anna Spindelndreier.

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) unterstreicht die Wichtigkeit niederschwelliger, inklusiver kultureller Bildungsangebote von Einrichtungen der kulturellen Jugendbildung. Genau hier setze die Kampagne „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist“ an, sagt die BKJ-Vorsitzende, Professorin Dr. Susanne Keuchel: „Wir möchten die beeindruckende Vielfalt an kulturellen Bildungsangeboten in ganz Deutschland sichtbar und vor allem für die jungen Menschen auffindbar machen, die bisher noch keinen Zugang zu diesen hatten. Denn kulturelle Bildung ist für alle da – ausnahmslos alle Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Spiel und künstlerisches Tun und damit verbunden auf Chancengerechtigkeit und Teilhabe.“

Die Kampagne lebt vom Mitmachen

Mit den Festivals will die Kampagne bis November über 8.000 Kinder und Jugendliche vor Ort erreichen. Des Weiteren wird die Kampagne im öffentlichen Raum, in den sozialen Medien und in Form einer Online-Plattform ab September 2023 auf kulturelle Bildung aufmerksam machen. Junge Menschen sollen sich auf der Plattform zu den vielfältigen Orten kultureller Bildung informieren können. Weitere Informationen zum Fortlauf der Kampagne finden sie unter https://www.bkj.de/kampagne.

Über die BKJ

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 55 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdachorganisationen der kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. www.bkj.de

Dies ist eine Pressemeldung der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ)

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