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Schulministerin begründet Lehrermangel mit Schüler-Prognosen von 2012 – “war Grundlage”

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Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat im Kampf gegen den Lehrermangel im nordrhein-westfälischen Landtag daran erinnert, dass das Problem nur Schritt für Schritt gelöst werden könne. In der Aktuelle Stunden zum Thema der zu großen Grundschulklassen hatte die Opposition ihr am Donnerstag zu zögerliche Maßnahmen vorgeworfen. «Wir brauchen zwingend mehr Lehrerinnen und Lehrer, das ist das oberste Ziel, an dem wir mit Hochdruck arbeiten», sagte die Ministerin. Derzeit seien 6.700 Lehrerstellen unbesetzt. Feller verwies auf Prognosen aus dem Jahr 2012, bei denen noch von sinkenden Schülerzahlen ausgegangen war.

“Unterrichtsversorgung bleibt Daueraufgabe”: Dorothee Feller, Schulministerin von NRW. Foto: Bezirksregierung Münster

«Diese Prognose war Grundlage für die heutige Situation», sagte Feller. Dennoch hätten die Schülerinnen und Schüler ein Recht auf qualitativ hochwertige Bildung, auch bei einer geringeren Anzahl von Lehrern. «Natürlich ist eine geringe Größe der Klassen wünschenswert», sagte Feller im Plenum.

Die Ministerin verwies bei den Maßnahmen auf die schrittweise Erhöhung der Besoldung für Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen und der Sekundarstufe I auf die Stufe A13, um den Beruf attraktiver zu machen und den Einsatz von Alltagshelfern in Schulen. «So werden bei den Lehrern Ressourcen frei für die eigentliche Aufgabe: den Unterricht», sagte Feller.

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Das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung sei ein erster wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation. «Die Unterrichtsversorgung in NRW bleibt eine Daueraufgabe.» Das Ergebnis von jahrzehntelangen Entwicklungen ließe sich nicht auf Knopfdruck in wenigen Wochen vollständig umkehren», sagte die für Schulen zuständige Ministerin zur Kritik der Opposition.

Fun Fact: Dass ein Lehrermangel bevorsteht, davor wurde allerdings bereits 2012 gewarnt – etwa von der damaligen sächsischen Kultusministerin Brunhild Kurth, wie News4teachers am 17. Juli 2012 berichtete. «Die fetten Jahre sind vorbei», sagte die Ministerin seinerzeit.  Gravierend werde das Problem ab dem Schuljahr 2018/19, wenn viele Lehrkräfte in den Ruhestand gingen. News4teachers / mit Material der dpa

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