Ein Chor ist viel mehr als nur viele Stimmen: Gemeinsames Singen für kulturelle Teilhabe

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BERLIN/GEYER. „In jedem Ort ein Kinderchor“ – mit dieser Vision fährt der SingBus der Deutschen Chorjugend seit 2021 durch Deutschland. Auch in diesem Jahr ist die rollende Sing- und Klingausstellung wieder on Tour und macht am 27. Oktober Halt in Geyer, Sachsen. Einen ganzen Tag lang wird das Veranstaltungs- und Kulturzentrum Lotterhof zu einer vielstimmig-fröhlichen Bushaltestelle, die zum Einstieg ins Chorsingen einlädt. Unterstützt wird der SingBus im Rahmen der Kampagne „Machmamit! – Finde, was deins ist“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ).   

Singende Jugendliche im Chor
Nach 22 Haltestellen quer durchs Land macht der SingBus für dieses Jahr ein letztes Mal Halt: im erzgebirgischen Städtchen Geyer. Der Bus mit der mobilen Bühne ist seit 2021 mit dem Ziel unterwegs, Kinderchöre bei der Neugründung und ihrer Kinderchorarbeit zu unterstützen Foto: Shutterstock

Gemeinsames Singen kann die Weichen für kulturelle Teilhabe stellen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Nicht zuletzt bringt es jede Menge Spaß, mit Gleichgesinnten Lieder anzustimmen. Unter dem Motto „Lieder, so bunt wie der Herbst“ führt die SingBus-Musikpädagogin Hanna Ewald von 9 bis 17 Uhr durch ein spannendes Programm mit Vocal-Warm-ups und Sing-Workshops. Auch die interaktive Sing- und Klingausstellung lädt zum Experimentieren mit Rhythmus, Mehrstimmigkeit, der Entdeckung der Stimme und des Hörens ein. Weitere Informationen zum Programm unter: https://www.deutsche-chorjugend.de/singbus/

„Singen macht Spaß!“

Seit Juni ist der SingBus bereits unterwegs – mit Haltepunkten in 22 Städten und Gemeinden. Ziel ist, Kindern das Chorsingen als Freizeitbeschäftigung näher zu bringen und den Spaß am gemeinsamen Singen zu wecken. Mit ihrem SingBus-Projekt bieten die Initiatoren auch Hilfe bei der Gründung eines Kinderchores und bei der Chorarbeit mit Kindern. Die im Erzgebirgskreis, nahe Chemnitz gelegene Stadt Geyer mit ihren rund 3.300 Einwohner*innen bildet den Abschluss der diesjährigen Tour. Hier gilt es, Kinderchorarbeit vor allem im ländlichen Raum und in strukturschwachen Gegenden zu unterstützen sowie Kinderchören eine ganz besondere Bühne zu geben und ehrenamtliches Engagement in der Chorarbeit zu würdigen.

„Mit dem SingBus unterstützen wir als Deutsche Chorjugend e.V. das Chorsingen in Kinderchören, besonders auch im ländlichen Raum, und ermöglichen so Kindern, die sonst nur wenig Zugang zu kultureller Bildung haben, den musikalischen Selbstausdruck im Singen. Unsere Botschaft: Singen macht Spaß! Und ganz besonders, wenn wir zusammen singen, im Kinderchor“, bekräftigt Henrike Schauerte, Referentin für Kinderchorprogramme und Projektleiterin SingBus, das Engagements des Vereins.

Singende Kinder auf der mobilen Bühne des Singbus Deutsche Chorjugend
Viele Stimmen für die kulturelle Bildung: Der SingBus der Deutsche Chorjugend e.V. macht an seinen Haltestellen nicht nur Lust aufs Singen. Gerade in ländlichen Räumen ermöglicht das Projekt Kindern, die sonst nur wenig Zugang zu kultureller Bildung haben, den musikalischen Selbstausdruck. Foto: BKJ/Deutsche Chorjugend.

Recht auf kulturelle Bildung

Finanziell gefördert durch die BKJ, kann der SingBus in diesem Jahr drei weitere Stationen anfahren und noch mehr Kindern kulturelle Bildung zugänglich machen. Er ist eines von 15 kulturellen Highlights für Kinder und Jugendliche, die im Rahmen der Kampagne „Machmamit! – Finde, was deins ist“ der BKJ bis November deutschlandweit stattfinden, viele davon dank der finanziellen Förderung zum ersten Mal – und, so lässt der Haushaltsentwurf des Bundesjugendministeriums für 2024 vermuten, auch das letzte Mal. Die angekündigten Kürzungen in Höhe von 44,6 Millionen Euro hätten laut BKJ enorme Auswirkungen auf die gesamte Jugendhilfelandschaft in Deutschland – und somit auf das Angebot außerschulischer und kultureller Bildung.

„Kinder und Jugendliche haben stark zurückstecken müssen in der Pandemie“, richtet sich die Vorsitzende der BKJ, Professorin Dr. Susanne Keuchel, gegen die Vorstellung, außerschulische kulturelle Angebote für junge Menschen je nach Kassenlage gewähren oder verweigern zu können: „Jetzt den Rotstift bei der Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe – und damit auch der kulturellen Bildung – anzusetzen, ist und bleibt ein absolut falsches politisches Signal an die nächste Generation! Kinder und Jugendliche brauchen für ein gutes Aufwachsen Räume für Kreativität, den eigenen Ausdruck, für Aushandlungsprozesse und Mitgestaltung ‒ dies umso mehr angesichts aktueller multipler Krisen. In Zeiten wie diesen sind Kinder und Jugendliche auf verlässliche und tragbare Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit angewiesen. Statt zu kürzen, ist es Aufgabe der Bundesregierung, mit dem Förderinstrument Kinder- und Jugendplan diese Strukturen nicht nur sicherzustellen, sondern zum Wohle der jungen Menschen auch zu stärken.“

Die Kampagne lebt vom Mitmachen

Mit ihrer Kampagne „Machmamit! – Finde, was deins ist“ will die BKJ die beeindruckende Vielfalt an kulturellen Bildungsangeboten in ganz Deutschland sichtbar und vor allem für die jungen Menschen auffindbar machen, die bisher noch keinen Zugang zu diesen hatten. Professorin Dr. Susanne Keuchel: „Kulturelle Bildung ist für alle da – ausnahmslos alle Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Spiel und künstlerisches Tun und damit verbunden auf Chancengerechtigkeit und Teilhabe.“

Deutschlandweit sollen im Laufe der Kampagne rund 8.000 Kinder und Jugendliche erreicht werden. Des Weiteren macht die BKJ im öffentlichen Raum, in den sozialen Medien und auf der Online-Plattform machmamit.de auf kulturelle Bildung aufmerksam. Hier können sich junge Menschen über die vielfältigen Orte kultureller Bildung informieren und sich diese auf einer interaktiven Karte anzeigen lassen. Mit einem Klick auf den Button „Ort hinzufügen“ können Akteure kultureller Bildung jederzeit neue Durchführungsorte auf der Karte eintragen.

Gefördert wird die Kampagne durch das „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ). „Mit der Kampagne ‚Machmamit! – Finde, was deins ist‘ setzen wir gemeinsam ein Zeichen dafür, wie wichtig kulturelle Bildung und ihre vielfältigen Orte für eine zukunftsfähige, chancengerechte und nachhaltige Gesellschaft sind. Mit kultureller Bildung unterstützen wir Kinder und Jugendliche dabei, starke Persönlichkeiten zu werden und die Zukunft mitzugestalten“, so Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Mehr zum Fortlauf der Kampagne gibt es unter www.bkj.de/kampagne

Logo Singbus Deutsche Chorjugend

Über die BKJ

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 55 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdachorganisationen der kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. www.bkj.de

Dies ist eine Pressemeldung Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ).

 

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