WUPPERTAL. Nach der Amoktat an einem Wuppertaler Gymnasium mit acht Verletzten hat die Schule am heutigen Montag den Unterricht wiederaufgenommen – begleitet von Schulpsychologen. Die Polizei ist abgezogen, stattdessen stehen nun Lehrkräfte an den Zugängen als zusätzliche Aufsicht.
Etwa 15 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen hätten am Montag für Gesprächs- und Unterstützungsangebote für alle Betroffenen vor Ort zur Verfügung gestanden, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf. Die Wiederaufnahme des planmäßigen Unterrichts solle den Schülerinnen und Schülern durch gewohnte Abläufe Kontinuität und Stabilität bieten. Polizisten bewachten die Schule nicht mehr, so die Sprecherin der Bezirksregierung weiter. An den Zugängen sind den Angaben zufolge allerdings Lehrkräfte als zusätzliche Aufsicht eingeteilt worden.
Am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium waren am Donnerstag vier Schüler durch Messerstiche verletzt worden (News4teachers berichtete). Der tatverdächtige Schüler soll in einem Pausenraum der Oberstufe plötzlich mit einem Klappmesser mit einer bis zu acht Zentimeter langen Klinge auf seine Mitschüler losgegangen sein. Drei Schülerinnen erlitten einen Schock. Der 17-Jährige soll sich auch selbst mit einem Messer verletzt haben. Eine Mordkommission der Düsseldorfer Polizei ermittelt in dem Fall. 16 Schüler und ein Lehrer gelten als Zeugen.
Hinweise auf eine psychische Erkrankung
Der wegen des Amoklaufs dringend tatverdächtige 17-Jährige muss weiter medizinisch behandelt werden (News4teachers berichtete). Er werde auf einer Krankenstation bewacht, sagte der Wuppertaler Staatsanwalt Patrick Penders am Montag. Das Ergebnis der psychiatrischen Untersuchung des 17-Jährigen stehe noch aus. Nach Angaben der Ermittler gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Jugendlichen. Sollte das Gutachten ergeben, dass der Tatverdächtige psychiatrisch versorgt werden müsse, werde er beim Amtsgericht Wuppertal einen neuen Antrag stellen, um den Haftbefehl gegen den Oberstufenschüler wegen zweifachen versuchten Mordes und zweifacher gefährlicher Körperverletzung umzuwandeln in einen Unterbringungsbefehl, erklärte Penders.
In dem Fall käme der Tatverdächtige, falls er transportfähig ist, in ein psychiatrisches Krankenhaus beziehungsweise in eine forensische Einrichtung für psychisch kranke Straftäter. Natürlich sei er auch jetzt nicht frei, sondern seit Freitag in Untersuchungshaft und unter Bewachung von Gefängniswärtern, betonte der Staatsanwalt. News4teachers / mit Material der dpa
Nach Wuppertal: Sorge über Gewalt unter Schülern wächst – mehr Brutalität, bis hin zum Messereinsatz
