Angst vor Mathe: weit verbreitet, gut zu bekämpfen

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Seit der ersten Unterrichtsstunde im Studienkreis vor 50 Jahren ist Mathematik das Nachhilfefach Nr. 1. Angst vor dem Fach ist ein häufiger Grund für schlechte Noten. Was dagegen hilft, weiß Nachhilfelehrerin Elizabeta Stojanovska.

Mathematik ist das Fach, das den meisten Schülerinnen und Schülern Probleme bereitet. Einige Kinder und Jugendliche entwickeln sogar eine regelrechte Angst vor Mathematik. Foto: Studienkreis

Wenn es in Mathematik in der Schule nicht so gut läuft, dann kann das viele Ursachen haben: Thema nicht verstanden, Grundlagen vergessen – oder auch Angst. Studien gehen davon aus, dass bis zu ein Drittel der Bevölkerung an „Mathematikangst“ leidet. Müssen Betroffene eine Rechenaufgabe lösen, geraten sie ins Schwitzen, bekommen ein flaues Gefühl im Magen, können sich nicht mehr konzentrieren und verrechnen sich erst recht. Gerade erst hat die PISA-Studie 2022 gezeigt, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen Mathematikangst und geringen Leistungen in dem Fach.

Auch in den Nachhilfestunden von Elizabeta Stojanovska im Studienkreis sitzen häufig Jugendliche, die sich in Mathematik wenig zutrauen und vor dem Fach fürchten. „Vielen machen zum Beispiel mathematische Formeln Angst“, erzählt Stojanovska. „Sie glauben, dass sie da etwas sehr Kompliziertes auswendig lernen müssen und können die Formel gar nicht herleiten.“ Geduldig sieht sie sich dann gemeinsam mit ihren Schützlingen die Formeln an, fertigt Zeichnungen an und führt sie Schritt für Schritt zum Verstehen. „Wenn sie das geschafft haben, freuen sie sich immer sehr“, erzählt Stojanovska. Auch bei den Noten zeigt sich der neue Durchblick in Mathematik: Viele kommen, wenn sie auf Fünf oder Sechs in Mathematik stehen und den Anschluss völlig verloren haben. Mit Stojanovskas Unterstützung haben manche schon nach wenigen Wochen Zweien geschrieben, einige schafften sogar eine Eins. Andere trauen sich wieder zu, im Unterricht mündlich mitzuarbeiten, auch das wirkt sich positiv auf die Noten aus.

„Erst mal eine Skizze anfertigen und überlegen“

Immer wieder Mut machen, auch das ist essenziell, damit die Schülerinnen und Schüler den Durchblick in Mathematik wieder bekommen. „Ich sage ihnen, dass sie das sicher irgendwann schaffen. Und das ist dann auch so“, sagt Stojanovska. Vor allem legt sie Wert darauf, dass die Jugendlichen lernen, strukturiert zu arbeiten. „Ich bin sehr erfolgreich mit der Herangehensweise: Erst mal eine Skizze anfertigen und überlegen. Jede Aufgabe ist anders und hat ihren eigenen Lösungsweg. Den findet man nur, wenn man einen Schritt nach dem anderen geht“, erklärt Stojanovska.

Als sie im Sommer 2023 im Studienkreis anfing, hatte sie bereits 20 Jahre Erfahrung als Lehrerin gesammelt. Nach dem Mathematik- und Physikstudium in Mazedonien hat Stojanovska dort eine Schule geleitet, später hat sie in Deutschland noch einen Master in Mathematik für die Sekundarstufe 1 und 2 gemacht. Damit könnte sie auch an anderen Bildungseinrichtungen wie Universitäten oder Schulen arbeiten, aber ein Nachhilfeinstitut ist ihr lieber. „Mir gefallen die Möglichkeit, mit Kindern und Jugendlichen individuell zu lernen, und die familienfreundlichen Arbeitszeiten“, so begründet sie ihre Entscheidung.

Vielfältige Methoden anbieten

Im Lauf ihrer Berufstätigkeit hat Stojanovska mit ganz unterschiedlichen Lehrmethoden und Lerninhalten zu tun gehabt. In Deutschland beobachtet sie vor allem ein „entdeckendes Lernen“, insbesondere am Gymnasium. Dabei erschließen sich die Schülerinnen und Schüler selbst Zusammenhänge. Allerdings falle das nicht allen gleich leicht, erklärt sie. „Ich versuche deshalb, verschiedene Methoden anzubieten. Manchen Kindern fällt es leichter, wenn sie eine Zeichnung anfertigen. Andere wollen sehr genau jeden Rechenschritt begreifen.“

Zu ihrem Unterricht gehört auch, dass sie spielerisch an alle Aufgaben herangeht und immer Anwendungsbeispiele für die mathematischen Themengebiete findet. „Wenn es um Prozentrechnung geht, sage ich den Schülerinnen und Schülern, dass das beim Einkaufen nützlich ist. Sie können damit bewerten, wie viel Geld sie sparen, wenn sie etwas zu einem herabgesetzten Preis kaufen – und ob sich der Kauf wirklich lohnt“, erzählt Stojanovska.

Lücken aus vergangenen Schuljahren aufdecken und schließen

Kommen Schülerinnen und Schüler mit einer Fünf oder Sechs in die Nachhilfe, dann fehlt häufig Grundlagenwissen, beobachtet Stojanovska: „Zum Beispiel kann jemand in der Oberstufe beim Thema Stochastik keine Wahrscheinlichkeiten berechnen, weil er gar nicht weiß, wie man Brüche multipliziert. Das ist Stoff aus Klasse 6.“ Einmal entdeckt, lassen sich solche Lücken gut schließen – und die Schülerinnen und Schüler machen zum ersten Mal seit langer Zeit wieder die Erfahrung, dass sie in Mathematik etwas leisten können und sich nicht vor dem Fach fürchten müssen.

Lange zuvor entstandene Lücken erst einmal zu finden, ist in den Kleingruppen der Nachhilfe einfacher als in der Schule. „Wenn ich neben einem Schüler sitze, erkenne ich sofort, dass er zum Beispiel keine Gleichungen umstellen kann“, sagt Stojanovska. Auch im Umgang mit Mathematikangst bieten Kleingruppen Vorteile: Niemand muss sich fürchten, vor der gesamten Klasse bloßgestellt zu werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass Nachhilfe ein wirksames Mittel ist, um Mathematikangst zu lindern – das hat die amerikanische Standford-Universität vor einigen Jahren herausgefunden.

Mathe als Lieblingsfach

Was angesichts der Probleme, die viele Mädchen und Jungen mit Mathematik haben, erstaunen mag: Mathe gehört europaweit zu den beliebtesten Fächern. In Deutschland wird ihre Popularität nur von Sport übertroffen. In europäischen Nachbarländern wie Spanien oder Frankreich ist Mathematik sogar das Lieblingsfach der meisten Schülerinnen und Schüler. Das ist das Ergebnis einer Schülerbefragung für den „Bericht zur Zukunft der Bildung 2024“ des Online-Nachhilfeanbieters GoStudent.

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Studienkreis GmbH
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Momotow (Pressesprecher)
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Dies ist eine Pressemeldung der Studienkreis GmbH.

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6 Kommentare
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Lisa
21 Tage zuvor

Und auch Lücken durch Krankheit ( in einem Fach wie Mathematik, das so strikt aufeinander aufbaut) sind nicht zu unterschätzen. Da müssen nur zwei Jahre vorher die Kinderkur sechs Wochen oder drei Wochen Lungenentzündung liegen, und dann verpasst der Schüler etwas, was er eben oft nicht so strukturiert nacharbeiten kann. Beim Krankheitslücken aufholen sind die Kinder sehr auf sich alleine gestellt.
Ich habe schon überlegt, ob der Singapurer Bildungserfolg damit zu tun hat, dass jede Einführungsstunde aufgezeichnet und online angesehen werden kann. Auch drei oder viermal, bis sie verstanden wurde.

Gelbe Tulpe
20 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Bestimmt. Ich habe mir beispielsweise anhand eines guten Buches selbst das Bruchrechnen beigebracht, und bzgl. Latein habe ich sogar den Auszug eines Lateinbuchs aus dem 17. Jahrhundert gefunden, in dem Latein durch untenstehende deutsche Übersetzung viel besser zu lernen ist als mit den heutigen Büchern.
Die Schulbücher müssen also dringend verbessert werden, um die Abhängigkeit der Schüler von ihren Lehrern zu verringern, sonst werden die Leistungen sich wohl nie verbessern.

Unfassbar
17 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ich habe noch kein so gutes Mathematikbuch in Händen gehalten, das sich wirklich zum Selbststudium eignet, selbst wenn man als Schüler oder Student die nötige Eigenmotivation mitbringt. Den besten Lernerfolg gibt es durch einen Fachmann und eine produktive Lerngruppe. Gute Schulbücher in Mathematik zeichnen sich durch eine Vielzahl guter Aufgaben aus.

Ilka
21 Tage zuvor

Angst hat zwei Seiten. Sie kann lähmen und jegliche Konzentration blockieren. Sie kann aber auch das Gegenteil bewirken, wenn Leistungsschwächen in erster Linie auf Faulheit und mangelnder Anstrengungsbereitschaft beruhen. „Ohne Fleiß kein Preis“ gilt auch für Mathematik.
In der Kindheit war für mich Mathematik immer ein Angstfach. Erst später habe ich mir eingestanden, dass bei mir die Angst auch mit meiner Drückebergerei vor den Schulaufgaben zusammenhing. Ich ging grundsätzlich allem gern aus dem Weg, was ich nicht auf Anhieb gut konnte und rechtfertigte das mit der Ausrede, dass mehr Fleiß und Üben bei so wenig Talent auch nichts brächten.
Erst im Beruf, der auch mathematische Grundvoraussetzungen erforderte, lernte ich Mathematik zu schätzen und allmählich sogar zu lieben. Wozu ich mich zuerst gezwungen sah, machte mir bei näherer Beschäftigung sogar Spaß. Ich sah allmählich logische Zusammenhänge und genoss sogar die Lösung von Aufgaben, die über das hinausgingen, was ich an Kenntnissen für den Beruf brauchte. So wie andere gern Kreuzworträtsel lösen, knobelte ich gern an Mathematikaufgaben herum.
Wenn es heißt, „Mathe gehört europaweit zu den beliebtesten Fächern“, kann ich das nur zu gut verstehen. Und ich möchte dick unterstreichen, dass Grundlagenwissen das A und O für Mathematik ist. Ohne dieses „Werkzeug“ bleibt Mathematik ein Angstfach und eine Angstdisziplin.

Gelbe Tulpe
20 Tage zuvor

Leider werden im Mathematikunterricht viel zu oft wichtige Zwischenschritte, Unterüberschriften und sogar der Ansatz weggelassen. Dann verstehen viele Schüler natürlich nichts mehr und haben so große Probleme mit Mathematik.

Philine
15 Tage zuvor

Laut dem Artikel spricht wirklich alles dafür, die mathematische Bildung dem Studienkreis zu überlassen. Dort befinden sich einfach die besseren Pädagogen, muss man neidlos zugestehen.