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AfD-Abgeordneter hetzt vor Grundschülern gegen Flüchtlinge (“Gruppenvergewaltigungen”) – juristisches Nachspiel

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POTSDAM. Ein AfD-Landtagsabgeordneter spricht über Gruppenvergewaltigungen vor Grundschülerinnen und Grundschülern. Dann kritisiert er eine darüber erzürnte Mutter in der Öffentlichkeit. Nun hat die Sache ein Nachspiel.

Immer öfter landen Lehrer vor Gericht. Foto: Michael Grabscheit / pixelio.de
Das Gericht hat zu entscheiden. Foto: Michael Grabscheit / pixelio.de

Mehrere Posts in sozialen Medien haben für den Brandenburger AfD-Abgeordneten Dennis Hohloch ein juristisches Nachspiel. Das Landgericht Potsdam verhandelt am kommenden Mittwoch (16. Oktober) zwei Anträge einer Frau auf einstweilige Verfügungen gegen Hohloch und gegen die AfD-Fraktion.

Nach Informationen des «Tagesspiegel» will die Frau erreichen, dass bestimmte Äußerungen über sie mit ihrem Namen gelöscht werden und nicht weiter verbreitet werden dürfen. Eine Sprecherin des Gerichts sagte dazu auf Anfrage, es gehe um Unterlassungsansprüche, weitere Details nannte sie nicht.

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Hohloch, ein freigestellter Lehrer, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion ist und vom Landesverfassungsschutz als «gesichert rechtsextremistisch» geführt wird, war im Juli in die Kritik geraten, weil er in einer Gesprächsrunde mit Grundschulkindern im Landtag vor 9- bis 12-Jährigen über Gruppenvergewaltigungen und Migration gesprochen hatte. Das hatte nicht nur eine Debatte über die Angebote politischer Bildung im Landtag ausgelöst. Auch manche Eltern hatte die Aktion auf den Plan gerufen.

Eine Mutter forderte – offenbar intern im Kreise der Schule und Eltern – eine Aufarbeitung der Vorkommnisse. Dadurch geriet sie ins Visier Hohlochs und der AfD, die die Frau öffentlich kritisierten und ihren Namen nannten. Dagegen wehrt sie sich nun vor Gericht.

AfD-Mann bereut seine Worte nicht

Hohloch hatte im Sommer zu seinen Äußerungen bei dem Schülerbesuch im Landtag erklärt, dass diese Formate zumindest für Grundschüler keinen Sinn ergeben, weil sie dafür noch zu jung seien. Dennoch bereue er nicht, dass er Gruppenvergewaltigungen thematisiert habe, weil die Abgeordneten anderer Parteien versuchten hätten, die Kinder zu vereinnahmen. Bei Tiktok sagte er nach der Schüler-Runde auch, er wolle weiter über die Sicherheitslage im Land aufklären. News4teachers / mit Material der dpa

“Gruppenvergewaltigungen”: Wie die AfD im Wahlkampf Kinder aufhetzt (und Familien umwirbt)

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Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Ich dachte, “Die AfD inhaltlich zu stellen” hätten ein paar Politiker*innen versprochen.
Jetzt macht es eine tapfere Frau aus Brandenburg…

Ich wünsche Ihr Kraft und Sicherheit für diese Zeit!

Unverzagte
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bleibt zu hoffen, dass Zivilcourage insbesondere in diesem Kontext weiter Schule macht!

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Das stimmt. Es erfordert Mut, sich gegen die AfD zu positionieren. Insbesondere in Brandenburg, aber natürlich auch anderswo.

Unfassbar
11 Monate zuvor

Ich glaube nicht, dass das Thema Gruppenvergewaltigung bei Grundschulkindern angemessen ist, Migration nur sehr bedingt. Die AfD-Politiker schaffen es immer wieder, mit dummen Aktionen unwählbar zu werden …

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Warum soll an GS das Thema tabu sein?
Letzen Sonntag konnte man unter den Badegästen eine heranwachsende Blondine umringt von fünf Nichtdeutschen bei näckischen Spielchen im Hallenbad beobachten. Es waren auch mal sieben Jungs. Klar, sie war nur die begehrt umringte “Henne im Korb” … aber wenn einer der Jungs etwas reifer wäre und seine Kumpels ihre Stärke zeigen wollen, wie kann sich ein blondes Mädel dann situativ noch wehren?
Einen Tipp, nie alleine als Mädchen bei solchen Treffen zu sein scheint kein Erwachsener gegeben zu haben. Erfahrungen sammeln?
PS.: Dies schreibt ein Vater, der Vielfalt lebt und übrigens absolut nichts für AfD übrig hat.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Sie nehmen also keinen Vorfall als Grund, vor möglichen Vorfällen zu warnen…

Glück gehabt! Um ein Haar hätte Ihre Beobachtung Ihre Vorbehalte entkräftet 😉

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weshalb “Glück gehabt”?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Es war ironisch gemeint.

Sie SAHEN, wie die gut miteinander auskamen.
Wäre Ihre Beobachtung nicht eher ein Grund gewesen, Ihre Befürchtungen (ein wenig) zu beschwichtigen?

unverzagte
11 Monate zuvor

Ihre eher einfältig anmutende Ausdrucksweise erinnert stilistisch an aufmerksamkeitsheischende Aufmacherpresse: Beabsichtigten Sie eventuell reine Satire?

Lisa
11 Monate zuvor

Auch in früheren Jahren wurde an GS durchaus schon Aufklärung gegeben, das aktuelle Thema waren damals die ” Mitschnaker”, weil es Fälle von Männern in Autos, die Schüler ansprachen, gegeben hatte. Natürlich muss man warnen, doch sexuelle Details sind unangemessen.
Wichtig fand ich die Aktion “Sicherer Laden”, das waren Aufkleber an Geschäften, in denen ein Kind oder Jugendliche, die sich in einer Situation unwohl fühlten, Hilfe suchen konnten.

Lisa
11 Monate zuvor

Und: Das Mädel kann sich auch nicht gegen eine Jungengruppe wehren, wenn es schwarze Haare hat 😉

Hysterican
11 Monate zuvor

Hohl Och! … das scheint mir die korrekte Schreibweise zu sein.

Solche Leute gehören aus unseren demokratischen Institutionen ausgesondert .

“Wir sind so irre “tolerant” – wer für alles offen ist, ist nicht mehr ganz dicht!”

Irmela Mensah-Schramm
11 Monate zuvor

Man sollte endlich damit beginnen die AfD in “Re” zu bringen!nicht nur schon sehr bemerkenswert, sondern unverantwortlich!

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Und ich dachte, die Afd hat Angst vor Frühsexualisierung…

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