FDP fordert mehr Praxisbezug in Lehrerausbildung – mit einem Dualen Studium

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KIEL. Die schleswig-holsteinischen Liberalen, immerhin noch im Landtag vertreten, wollen die Lehrerausbildung grundlegend reformieren. Ihnen schwebt ein duales Studium mit stärkerem Praxisbezug vor. Könnte das den Beruf für junge Menschen attraktiver machen?

Gleichzeitig studieren und Geld verdienen – das geht. Foto: Shutterstock

Die FDP fordert eine umfassende Reform der Lehrkräfte-Ausbildung in Schleswig-Holstein. «In schöner Regelmäßigkeit beklagen wir uns kollektiv über Lehrermangel und den daraus resultierenden Unterrichtsausfall. Doch davon allein ändert sich nichts», sagte die FDP-Bildungspolitikerin Anne Riecke. Notwendig sei die Einführung eines dualen Lehramtsstudiums.

«Denn das Ziel muss es doch sein, das Referendariat attraktiver zu gestalten und den Praxisbezug im Studium deutlich zu erhöhen», sagte Riecke. Nur wenn der Weg ins Lehramt attraktiv sei, würden sich mehr junge Menschen für diesen großartigen Beruf entscheiden.

«Andere Bundesländer – darunter Thüringen, Baden-Württemberg oder auch Sachsen-Anhalt – gehen bereits mit entsprechenden Modellprojekten voran», sagte Riecke. Schleswig-Holsteins künftige Bildungsministerin müsse einen Neustart in der Bildungspolitik wagen.

Mit Praxisphasen an Schulen verzahnen

Die Liberalen wollen pädagogisch-didaktische und fachliche Ausbildung an der Universität systematisch mit Praxisphasen an Schulen verzahnen. In ihrem Landtagsantrag ist neben attraktiver Vergütung von einem starken Praxisbezug mit frühestmöglicher Unterrichtserfahrung die Rede. Die FDP schlägt zunächst ein Pilotprojekt für Mangelfächer wie Mathematik und Musik vor.

Die bisherige Bildungsministerin Karin Prien wechselt ins Kabinett des voraussichtlichen neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (beide CDU, News4teachers berichtete). Ihre Nachfolgerin will Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in dieser Woche vorstellen. News4teachers / mit Material der dpa

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2 Kommentare
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Unfassbar
5 Monate zuvor

Zweischneidiges Schwert. Die Landesregierung möchte mehr Menschen früher in die Schule bringen, um den akuten Lehrermangel schneller mindern zu können. Gleichzeitig erleben dann aber auch mehr Menschen früher die Zustände an den Schulen aus Lehrersicht, womit das Risiko des Studiengangswechsels steigt.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Mal abgesehen davon, dass die Attraktivität des Lehramts wohl nicht mit diesem Herumdoktorn am Studium gestiegert wird…. aber hey, das ist jja die kostenlose Pseudoalternative.