LÜNEBURG. In Deutschland fehlen Schulleitungen – vor allem an Grundschulen. Eine aktuelle Studie verweist nun auf eine Möglichkeit, dieses Problem anzugehen. Demnach lassen sich Lehrkräfte nämlich durchaus für die verantwortungsvolle Rolle als Schulleiter*in begeistern – mit der richtigen Vorbereitung.

Endlich einmal gute Nachrichten: Mehr als ein Viertel der Lehrkräfte in Deutschland ist motiviert, Führungsverantwortung in der Schule zu übernehmen. Besonders ausgeprägt ist diese Bereitschaft bei Lehrkräften, die an Qualifizierungsprogrammen für Schulführung teilnehmen: Sie streben deutlich häufiger eine Leitungsrolle an, zeigen überdurchschnittliche Entwicklungs- und Verantwortungsbereitschaft und zeichnen sich durch hohe Motivation und Lernbereitschaft aus.
Das geht aus dem Zwischenbericht der Studie „Schulleitung voraus“ der Leuphana Universität Lüneburg hervor. Dieser ist Teil der wissenschaftlichen Begleitung der Hamburger Initiative „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“, die das Ziel verfolgt, Lehrer*innen darauf vorzubereiten, ein Schulleitungsamt zu übernehmen. Für den Zwischenbericht befragte im Herbst 2024 das Meinungsforschungsinstitut Forsa 932 Lehrkräfte aus allgemeinbildenden Schulen in Deutschland zu ihren Schulleitungsambitionen. Ergänzend berücksichtigten die Wissenschaftler*innen die Daten von 17 Lehrkräften, die an der Initiative teilnehmen und im Vorfeld ihrer Teilnahme die Fragen beantwortet hatten.
Berufliche Entwicklungsperspektiven
Demnach legen die Zwischenergebnisse nahe: Gezielte Förderung stärkt Haltung, Ambitionen und Aufstiegschancen – und könnte ein Schlüssel sein, dem wachsenden Führungskräftemangel im Bildungssystem entgegenzuwirken. Während nämlich bundesweit fast jede zweite Lehrkraft (45,4 Prozent) kaum berufliche Entwicklungsperspektiven sieht, liegt dieser Anteil unter den Teilnehmenden an Voramtsqualifizierungen bei lediglich 5,9 Prozent.
Hinzu kommt: Lehrkräfte, die an Voramtsqualifizierungen für Führungsaufgaben teilnehmen, streben aktiv eine Leitungsrolle im Bildungssystem an und zeigen hohe Entwicklungsbereitschaft. „Möchte man mehr Personen für Schulleitungspositionen gewinnen, ist es notwendig, dass Lehrkräfte frühzeitig Führungserfahrung sammeln und sich in Führungs- und Schulentwicklungsthemen als selbstwirksam erleben“, erklärt Professor Marcus Pietsch, der die Studie an der Leuphana Universität Lüneburg leitet. Voramtsqualifizierungen wie „Grundschule voraus“ könnten dabei helfen, indem sie Unsicherheiten reduzieren und Perspektiven für die eigene berufliche Weiterentwicklung schaffen.
Eigenschaften potenzieller Schulleitungen
Neben den Vorteilen einer Voramtsqualifizierungen lässt sich dem Zwischenbericht außerdem entnehmen, wodurch sich Lehrkräfte auszeichnen, die sich vorstellen können, Schulleitung zu werden. Sie verfügen laut Erhebung etwa bereits über ein hohes Maß an positiver Führungserfahrung und sind motiviert, Verantwortung zu übernehmen.
Diese Gruppe von Lehrer*innen zeigt sich zudem überzeugt, Schule aus eigener Kraft verändern und andere Personen auf diesem Weg mitnehmen zu können. 85 Prozent von ihnen sind sich demnach sicher, dass sie Mittel und Wege finden, Innovationen auch gegenüber skeptischen Lehrkräften durchzusetzen. Lehrer*innen, die das Amt der Schulleitung nicht anstreben, sind weniger selbstbewusst (59 Prozent). Lehrkräfte, die führen wollen, trauen sich auch eher zu, andere Lehrkräfte für neue Ideen und Projekte zu begeistern (91 Prozent im Vergleich zu 75 Prozent), oder sie in die Lage zu versetzen, innovative pädagogische Projekte auch unter widrigen Umständen umzusetzen (82 Prozent im Vergleich zu 57 Prozent).
Es zeigen sich zudem regionale Unterschiede: Deutschlandweit hat der Befragung zufolge etwa rund jede vierte Lehrkraft (27,7 Prozent) Interesse, zukünftig das Amt einer Schulleitung zu übernehmen. Auf dem Land ist es dagegen nur jede achte (13,1 Prozent).
Ideen für gute Schule
Gefragt, wie sich die Lehrkräfte eine gute Schule im Jahr 2030 vorstellen, nennen sie Forderungen, die schon heutzutage aktuell sind: Sie sehen die ideale Schule der Zukunft als individuell fördernd, teamorientiert und geprägt von alternativen Lernformen. „Zusätzlich zur Lehrkraft sollte auf jeden Fall eine zweite pädagogisch ausgebildete Person eine Klasse betreuen. Multiprofessionelle Teams ergänzen das Angebot in den Bereichen Verwaltung, Logopädie, Psychologie, Ergotherapie und Pädagogik“, wird eine 57-jährige Grundschullehrerin zitiert. Eine 46-jährige Pädagogin einer weiterführenden Schule betont: „Lehrkräfte brauchen Unterstützung durch weiteres pädagogisches Personal. Hinzu kommt, dass digitale Medien mit Bedacht eingesetzt werden sollten. Der Alltag von Kindern und Jugendlichen ist viel zu stark medial geprägt.“
Um diese Vision umzusetzen, brauchen Schulleitungen aus Sicht der Befragten vor allem Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und Vernetzungsfähigkeit – im Austausch mit Politik, externen Partnern und der Schulgemeinschaft.
Empfehlungen für eine bessere Akquise
Auf Basis der Kernbefunde hat die Leuphana Universität fünf Empfehlungen erarbeitet, wie sich mehr Lehrpersonen für Schulleitungsposten gewinnen lassen könnten. So sollten Leitungsstellen in ländlichen Regionen „gezielt attraktiver gemacht werden“. Lehrkräfte sollten frühzeitig die Chance erhalten, Führungserfahrungen zu machen.
Dem „weit verbreiteten Gefühl mangelnder Entwicklungsperspektiven“ ließe sich mit beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten begegnen. Voramtsqualifizierungen eigneten sich, um gezielt motivierte Lehrkräfte anzusprechen, und sollten daher als Karrierepfad im Bildungssystem verankert werden. Gleichzeitig sollten Qualifizierungsmaßnahmen die Vorstellungen von Lehrkräften bezüglich guter Schule aufgreifen und eine realistische Auseinandersetzung mit ihnen unterstützen, „um die Motivation zu stärken und Rollenklarheit zu fördern“. News4teachers
“Mehr als ein Viertel der Lehrkräfte in Deutschland ist motiviert, Führungsverantwortung in der Schule zu übernehmen. Besonders ausgeprägt ist diese Bereitschaft bei Lehrkräften, die an Qualifizierungsprogrammen für Schulführung teilnehmen: Sie streben deutlich häufiger eine Leitungsrolle an…”
Eine bahnbrechende Erkenntnis aus der Bildungsforschung: Lehrkräfte, die sich freiwillig zu einem Schulführungsprogramm anmelden, haben überdurchschnittlich oft Interesse an Schulführung. Wow. Was kommt als Nächstes? Eine Studie, die herausfindet, dass Leute im Kochkurs häufiger gern kochen?
Aus meiner Sicht gibt es absolut keinen Grund, Schulleiter bzw. Schulleiterin zu werden. Als Sekundarstufenlehrer verdient man in Baden-Wü A13 – als stellvertretender Schulleiter bzw. Schulleiter A14/A15. Für “die paar Euro” mehr soll man also einen unglaublich großen Berg an Arbeit erhalten, hat weniger Ferien aufgrund der Vorbereitungen für das aktuelle und kommende Schuljahr, muss Tag & Nacht die Schule in der Öffentlichkeit repräsentieren und positiv hervorheben, den Frust der Kollegen ertragen und für alle Eltern als Ansprechpartner dienen? Kein Wunder warum hier in Baden-Wü diesen Job selbst an Gymnasien niemand mehr machen will und Ausschreibungen ins Leere laufen…
Alles richtig und gilt auch für Bayern.
Als Schulleiter müsste man wegen der vielfältigen Aufgaben von Unterricht total freigestellt werden.
Um Gottes Willen. Alle meine Schulleiter (GYM) hatten irgendwann völlig illusorische Vorstellungen von Unterricht und Schulentwicklung und verloren den Bezug zur Wirklichkeit. Klar, wenn man nur noch vier Stunden unterrichtet, oft nur noch in einem Fach und das schon mal gar nicht in der Oberstufe, dann kann man größere didaktische-methodische Änderungen verkraften, aber bei 25 Stunden….
Was Schulleiter meines Erachtens bräuchten, wäre mehr Verwaltungspersonal.
Das mit dem Verwaltungspersonal will ich nicht in Abrede stellen.
In Bayern ist der Schulleiter dazu verpflichtet, sich durch Unterrichtsbesuche zu informieren und den Anforderungsgrad von Leistungsnachweisen und deren Korrektur zu überprüfen. Da kann man nicht den Bezug zur Wirklichkeit verlieren!!
Wenn Schulleiter trotzdem illusorische Vorstellungen haben: Sie wollen nur der Schulaufsicht und dem KM gefallen und treiben jede noch so dumme pädagogische Sau durch ihr schulisches Dorf.
Nebenbei: Ich war sehr lange Schulleiter und kenne einige “Varianten” meiner Amtskollegen.
In NRW erwartet die Bez-Reg eine ständige Erreichbarkeit auch während der Sommerferien. Die SL muss iher Handynummer angeben und auch im Urlaub immer ansprechbar sein, wenn etwas “Wichtiges” passiert. Arbeitsschutz ick hör dir trappsen…
Danke, aber nein Danke. Ich hab noch schöne Ferien gewünscht und mir auf der Terasse mit meiner Liebsten ein Bier aufgemacht.
Ach so, versucht mal jemanden in der Bezirksregierung zu erreichen, wenn Ihr eine Frage habt oder in der Schule etwas wirklich “Wichtiges” passiert. Keine Chance, hier gilt der Arbeitssschutz.
Jetzt vor den Ferien mussten wir eine Finanzierungsfrag klären. Im Organigramm geschaut und die Kollegin dort angeruftn. “Nein, da bin ich nicht zuständigt, das macht Frau XY.” Die andere Kollegin angeschrieben und als Antort bekommen: “Ich bin im Urlaub, bitte wenden Sie sich an meine Vertretung Frau .” Ein toller Gag, der für Erheiterung bei uns gesorgt hat. Aber bis auf die Schulleitung, die das jetzt nacharbeiten muss, hat der Rest ja jetzt wenigstens Ferien. Prost.
Solche Stories habe ich noch dutzendfach und erzähle sie gerne den jungen Kollegen, die nach Leitungsaufgaben lechzen. Beratungskampagne läuft…
Keine Ahnung, wie das in anderen BLs so etabliert ist, aber in NRW gibt es schon sehr lange Schnupperfortbildungen für Lehrer, die erste Einblicke in das Amt der SL bieten und es gibt die SLQ für diejenigen, die das Amt anstreben. Dann gibt es noch die eine lange Fobi „neu im Amt“, für eben frischgebackene SL. Und dann gibt es zumindest bei uns in der Stadt noch den Arbeitskreis „Neue SL“, der ganz konkrete aktuelle Probleme und Herausforderungen aufgreift und wo man sich dann vernetzen kann….
Bis auf das letzte Angebot, welches sehr praxisorientiert ist, sind die anderen Fobis so, dass sie auf die Rollenklarheit abzielen und wichtige Werkzeuge für den Handwerkskoffer „Schulentwicklung“ bieten. Was sie aber nicht bieten ist ein realistisches Bild des Alltags. Die Herausforderungen durch 1001 Aufgaben, die nichts mit Schulentwicklung zu tun haben, der Zeitdruck, der Druck von Außen, die weiteren Akteure, die ständig Ansprüche anmelden, Personalmangel, die Entgrenzung der Arbeitszeit, wird höchstens mal am Rande angesprochen („Ja, da müssen Sie schon resilient sein….“)….
Meine Hauptaufgabe als SL ist es zu ca. 90% möglichst geräuschlos alles wegzuräumen, damit normaler Unterricht stattfinden kann. Von diesen Tätigkeiten bekommen die Kollegen nur etwas mit, wenn ich davon erzähle….so könnte in der Tat das Bild entstehen, dass SL sich vor allem mit den 10 % der sichtbaren Schulentwicklung beschäftigt……
Gundschule hat den grandiosen Vorteil, dass man sich nicht mit Bezirksregierungen rumärgern muss. Die Schulaufsicht sitzt im Schulverwaltungsamt des Kreises oder der kreisfreien Stadt. Da ist die Chance größer, dass man auf Leute mit Resthirn trifft.
Wie heißt ein Behördenfriedhof im Amtsdeutsch?
Richtige Antwort wäre Landesmittelbehörde aka Bezirksregierung gewesen.
Ja, die Chance ist durchaus da….
Was ich feststelle ist, dass besonders junge Kolleginnen in Teilzeit in den Grundschulen nicht ermutigt oder gefördert werden, Leitungsaufgaben zu übernehmen.
Des weiteren gibt es in der Grundschule keine Beförderungsmöglichkeiten. Es gibt eine SL, eine stellvertr. SL und eine Abteilungsleitung, wenn man Glück hat. Die Beförderungsstelle für z.B. Förderkoordination wurde einfach gestrichen.
SL in der Grundschule werden zumeist nur Lehrerinnen, die keine Kinder haben, so meine Beobachtung.
„Was ich feststelle ist, dass besonders junge Kolleginnen in Teilzeit in den Grundschulen nicht ermutigt oder gefördert werden, Leitungsaufgaben zu übernehmen.“
Es gibt zumindest in NRW das Projekt „Jobsharing“ (Frau Gebauer hat es ins Leben gerufen)…..scheint aber nicht gut angenommen zu werden. Ist wahrscheinlich auch schwer umsetzbar, denn dann müssten alle Aufgaben ganz präzise aufgeteilt werden, was im Alltag nur sehr schwer umsetzbar ist. Die Frage, die sich mir sofort stellen würde, ist, was macht man mit all den Dingen, die unversehens spontan aufploppen und zeitnah bearbeitet werden müssen? Wie übergebe ich als TZ-SL an meine Partner SL (die es dann hoffentlich gibt)?
Sowieso ist TZ bei SL ein schwieriges Thema, da es dann ja so wäre, dass tageweise keine SL im Hause wäre….oder täglich nur zeitlich sehr begrenzt….
Ich verstehe, dass es eine Herausforderung ist, den Schulbetrieb mit 2 SL am Laufen zu halten. In der Grundschule in HH arbeiten zu mind. 95% Teilzeitkräfte, dann muss man sich nicht wundern, dass es keine Schulleitungen mehr gibt. Probleme sollten angepackt werden. Sogar die Wirtschaft ändert ihr Denken. Die Schulbehörden sollten keine Dinosaurier sein, die sich ewig beschweren.
Und genau darum geht es ja nicht. Den Schulbetrieb kann man immer am Laufen halten, dazu braucht es tatsächlich keine SL. Aber Schulentwicklung, um die es ja eigentlich geht, also den Prozess zu begleiten, zu steuern, dazu bedarf es auf jeden Fall ein oder zwei Personen, die auch genau diesen Hut aufhaben….
Schulleitung oder auch nur Mitglied des Schulleitungsteams ist mit Teilzeit nicht vereinbar, weil viel zu viel Arbeit und man muss faktisch dauerhaft ansprechbar sein. Wie will man denn 50% Schulleiter in einem Job mit Deputatsmodell sinnvoll darstellen?
So leid es mir tut, eine Schulleitungsstelle ist frühestens anstrebbar, wenn das jüngste Kind im Haushalt schon längere Zeit alleine zuhause sein kann und der Partner bei eventueller Krankheit zuhause bleiben kann.
Wenn man neue Schulleitungen will, sollte das System auch flexibler werden. Aber gerade die Schulbehörde ist ein hierarchisch antiquiertes System. Wenn keine Lösungen angedacht werden, gibt es auch keine.
Gäbe es gute Ganztagsschulen, wären auch die jüngsten Kinder derer, die das System bedienen und stützen schon früh nicht alleine zuhause.
Willkommen in der wirklichkeit!
(Es ist symptomatisch, dass bei Krankheit Das Lehrerelternteil zuhause bleibt und nicht das anderweitig beschäftigte. Unterrichtsausfall ist nicht gottgegeben, sondern herbeigeführt)
Mhm mal so eine Überlegung …
Betriebskindergarten an der Schule 🙂
Betriebsschule mit Betriebskindergarten an der Hochschule.
Seniorenheim mit (Krankenhaus und Volkshochschule) mit (Betriebsschule und Betriebskindergarten).
Nö ich will nicht dass mein Kind in einer “guten” Ganztagesschule sitzt.
Ich möchte bei meinem Kind sein solange es klein ist. Und ich möchte mit ihm Hausaufgaben machen, es zum Sport bringen und einfach da sein, wenn es ein Problem hat.
Ich weiß seltsam, heutzutage ist es in Mode die kinder möglichst lange abzugeben.
Man hat doch ohnehin nur ein paar Stunden Leitungszeit und der Rest geht in Unterricht, Klassenleitung und dazu gehörige Aufgaben.
Dann werden eben Leitungsaufgaben aufgeteilt und die Unterrichtsentlastung, die vorne und hinten nicht reicht, auch.
Das gilt für die Grundschule. An Gymnasien (NRW) haben Schulleiter um die 8 Wochenstunden Unterricht.
An Gymnasien haben SL auch weiter Personen, die Leitungsaufgaben übernehmen, sodass die Aufgaben ohnehin untereinander verteilt werden. Also sind die Aufgaben ohnehin teilbar, man könnte also Lösungen finden, dass die SL in Teilzeit arbeitet und jemand anderes auch einen Teil der Aufgaben übernimmt.
An Grundschulen könnte man das auch überlegen, dazu bräuchte es dann eben an jeder Schule auch mindestens eine weitere Person, die Einblick oder Aufgaben hat. So bekommen auch Kolleg:innen Einblick in die Aufgaben und können Teile des SL-Handelns vorab erlernen.
An den Gymnasien (NRW) gibt es einen Konrektor und die Unterstufen-, Mittelstufen und Oberstufenkoordinatoren. Das entlastet die SL schon mal enorm, zumal die Entlastungsstunden dafür auch nicht von der SL- Entlastung abgehen. Hier ist es sicherlich (weil genauso angelegt) möglich, Tätigkeiten genau zu definieren und aufzuteilen.
In der GS (NRW) ist dies nicht so angelegt. Da gibt es den SL und wenn Glück gehabt auch den Konrektor. Beide teilen sich die SL-Entlastung irgendwie auf. Diese Entlastung ist so angelegt, dass bei einer Schule mittlerer Größe nie mehr als 20 Stunden vorhanden sind….von diesen 20 Stunden muss alles erledigt werden, was so anfällt. Wenn man dabei nur den Bereich „Beratung“ anschaut, womit die Vorbereitung, das Führen und die Nachbereitung von Gesprächen (sehr schwierige Elterngespräche, Runde Tische, JA,…) gemeint ist, mit der man die Kollegen nicht alleine lassen kann, dann kann man sich leicht ausmalen, dass diese Entlastung vorne und hinten nicht reicht….(an einer Brennpunktschule gibt es immer Gesprächsbedarf, so dass man pro Woche sicherlich 2 bis 4 Stunden nur darauf verwendet).
Wenn wir also von den schon mageren 20 Stunden etwas abgeben, um uns zu entlasten, würde ich sofort den Bereich „Beratung“ abgeben wollen, aber wait…..bei den meisten Gesprächen muss leider die SL anwesend sein…..mhhhhh. Geht also nicht.
Man könnte noch den Vertretungsplan abgeben….aber für eine halbe Entlastungsstunde (mehr wäre das in Anbetracht der 20 Stunden nicht wert) findet sich sicherlich niemand….mit anderen Aufgaben, die man so abgeben könnte, verhält es sich ähnlich….
Es ist also gar nicht einfach, Aufgaben abzugeben und sie vernünftig zu bepreisen…..
An allen Schulformen in der Primarstufe und Sekundarstufe I außer den GY gibt es als Abwesenheitsvertreter Konrektoren. An BK, GE und GY gibt es stellvertretende Direktoren.
Seit ganz wenigen Jahren (wenn ich mich nicht irre erst seit 2 Jahren) können alle Schulen der Primarstufe eine Konrektorenstelle besetzen. Davor war eine stabile Schülerzahl von mindestens 180 erforderlich.
Und dann werden die Konrektoren verteilt um kommissarisch andere Schulen zu leiten, weil dort die SL fehlt.
Ich kenne zu viele Schulen, die keine Konrektorenstelle besetzen konnten….ist ja auch nicht besonders attraktiv in Zeiten Von A 13 für alle….die Konrektoren verdienen A13 Z……
Geht doch um etwas Anderes – nämlich die Bezeichnung der Stelle, die Amtsbezeichnung.
Besonders lustig die Amtsbezeichnung eines A15 besoldeten Beamten, der Abwesenheitsvertreter an einer GE ist und die Befähigung für die Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt hat, während der LGED lediglich der Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt angehört.
Andersrum. Ist es einfach, da ist der Stellvertreter ein GED.
Damit kenne ich mich nicht aus…
Glauben Sie wirklich, dass sich alle mit einer höheren Amtsbezeichnung – meine wäre Rektorin – die Ernennungsurkunde rahmen lassen und irgendwo aufhängen?
Es gibt in den GS auf dem Land eben keine Konrektorin, stellvertretende SL oder Abteilungsleitung, sondern genau eine SL, die alles verantworten und richten muss…
… und die auf die geforderten zusätzlichen Stellen wie auch Multiprofessionelle Teams gar keinen Einfluss hat.
Wenn man sich also vorab umschaut und sieht, wie winzig die Selbstwirksamkeit ist, haben eine Menge Lehrkräfte darauf keine Lust.
An mehreren Schulen haben Kolleg:innen im Team die SL über längere Zeit kommissarisch übernommen, das wird unter der Hand geduldet, könnte aber auch ein Modell sein.
„An mehreren Schulen haben Kolleg:innen im Team die SL über längere Zeit kommissarisch übernommen.“ DAS ist ein super Sparmodell für das Land, die Arbeit wird erledigt, die Kollegen aber nur mit dem Lehrergehalt bezahlt, nicht mit dem SL-Gehalt.
Das ist mir bewusst, war aber nicht so gemeint.
Es müsste entsprechend abgesichert werden.
An weiterführenden Schulen gibt es ja auch Ämter, die entlastet oder mit Zuschlägen oder einer höheren Gehaltsstufe verknüpft werden.
In Grundschulen erwartet man immer, dass diese ganzen Aufgaben nebenher mit übernommen werden.
Reicht doch, wenn man diese Aufgaben ordnungsgemäß verrichtet und nebenbei die 28 Wochenstunden unterrichtet. Ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
Da bin ich ganz bei Ihnen. Uns würde es schon entlasten, wenn wir neben den mageren Sekretärinnenstunden auch eine Verwaltungsassistenz hätten. Obwohl Frau Feller behauptet, dass fast jede Schule eine hätte, wurde unsere abgelehnt, da kein Geld….
Nein,
höhere Gehälter, Zuschüsse,
34-Stunden Woche und bessere Digitalisierung.
Wenn ein Chef woanders 50% mehr verdient, ist das hier nicht mehr wettbewerbsfähig!
Freunde
Vielleicht verdienen alle anderen zu viel? Nur so als Gedanke.
Und: wo ist “woanders”? Und: “woanders” ist nicht relevant, weil “woanders” ist es auch egal, ob man entlassen werden kann oder oder oder.
Werden Sie doch “woanders” Chef! Nur zu! Gute Kräfte werden überall gebraucht
Mein Schnucki verdient mehr als Schulleiter, erhält Bonuszahlungen, Zeitausgleich und ist 3 Tage im Homeoffice!!!
Auf meiner Terrasse neben den Fischis.
So viel dazu, das sagt doch alles.
Manager werden gesucht, aber Schule hält da nicht mit. Seit Jahren zu wenig Kohle, zu viel Arbeit, schlechte Arbeitszeiten und keine digitalen Veränderungen!!!
Wo bleibt meine 4 Tage Woche?
Gibt eben nicht genug Masochistinnen.
Würden Paare effizienter verhüten, wäre die Schulproblematik (Klassengrößen, unbesetzte Stellen etc.) deutlich einfacher zu handeln. Dass paarungsbereite Erwachsene das nicht kapieren können. Langfristig müssten dann auch weniger Steuermittel für die CSU-Mütterrente verpulvert werden.
Wer Kinder bekommen will, soll ins Ausland gehen. Paare mit mehr als einem Kind müssen abgeschoben werden. Diese Maßnahme ist dann auch nicht mehr rassistisch, da ja Deutsche ebenso wie Asylbewerber davon betroffen werden.
Besonders ausgeprägt ist diese Bereitschaft bei Lehrkräften, die an Qualifizierungsprogrammen für Schulführung teilnehmen:
Wow, das ist ja spannend!!
Könnte daran liegen, dass Leute, die Bock auf so einen Job haben sich genau zu solchen Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen treffen.
Das ist mindestens so interessant wie die Feststellung, dass man bei einem Sting-Konzert genau die Leute trifft, die den gut finden oder sich in der Schüco-Arena erstaunlich viele Fußballfans – speziell die von Arminia Bielefeld finden lassen.
Man, man, man …
… und ich dachte, die wären auf der Alm )
Schüco hat viel Geld bezahlt, dass die Alm nicht mehr Alm heißt….
Ich auch!
Ich kann mir kaum vorstellen,dass man Schule aus eigener Kraft wesentlich verändern kann. Insofern suchen Behörden doch eher gute Verwalter und nicht Visionäre. Das schränkt den Bewerberpool wesentlich ein. Ich käme nach vielen Jahren im Schuldienst im Traum nicht auf die Idee, Schulleiter werden zu wollen. Zudem sehe ich junge Schulleitungen eher kritisch. Das funktioniert doch nur,wenn das Kollegium ebenfalls recht jung ist.
Mit dieser Einstellung würde jedes Startup baden gehen….junge Chefs und so…
Und doch, man kann Schule verändern, wenn man Energie und Leidensfähigkeit und Resilienz mitbringt.
Sie haben damit sicher Recht…aber moment, mal sehen:
– Resilienz
– Energie
– Leidensfähigkeit
…
..
.
träume ich gerade, dass ich Lehrer bin und stecke in Wirklichkeit noch im Einzelkämpferlehrgang und halluziniere? 😀
—> https://tinyurl.com/2wdyd4vf
Gegenfrage:
Lust auf eigene Haare anzünden und dann mit nem Vorschlaggammer das Feuer wieder auszuklopfen?
Das ist nicht nur bei Schulleitungen so.
Ich bin dauernd krank zur Schule gegangen. 2000 Schülerinnen und Schüler.
Es gab während des Vormittags keine Pausen. Das Lehrerzimmer war in den Pausen immer offen. Man konnte kaum die Toilette aufsuchen.
Auch in der Mensa wurde man von Schülern belästigt und angeschrien.
Es gab keine Rückzugsmöglichkeit.