18-Jähriger soll Zwölfjährigen absichtlich angefahren haben – Kind ist tot

9

NIEDERNHALL. Warum fährt ein 18-Jähriger ein Kind augenscheinlich bewusst mit dem Auto an? Nach dem Tod eines Zwölfjährigen auf einem Parkplatz in Niedernhall sind viele Fragen offen.

Die Polizei ermittelt. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Nach dem Tod eines Zwölfjährigen auf einem Parkplatz im baden-württembergischen Niedernhall herrscht Trauer und Entsetzen – zugleich sind noch viele Fragen offen. Ein 18-Jähriger soll den Jungen am Donnerstagabend in der kleinen Gemeinde im Norden des Bundeslandes nach einem Streit mit dem Auto verfolgt und absichtlich angefahren haben. Das Kind starb noch vor Ort. Gegen den Heranwachsenden wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.

Polizei hält sich bedeckt

Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Die Polizei gibt sich bedeckt. Zum Stand der Ermittlungen sagte ein Sprecher am Samstag nichts. Der Betrieb in den Einkaufsmärkten rund um den Parkplatz im Hohenlohekreis lief am Samstag normal weiter.

Für die 4.000-Einwohner-Gemeinde ist es ein Schock: «Wir sind tief betroffen und fassungslos», sagte Niedernhalls Bürgermeister Achim Beck. «Wir können das gar nicht glauben und sind auch ratlos.» Nach Informationen der «Heilbronner Stimme» bereitet die Stadt Unterstützungsangebote für die Schüler zum bevorstehenden Schulstart am Montag vor.

Ermittler rekonstruieren Tat

Die Ermittler versuchen derweil, den Vorfall auf dem Parkplatz so detailgenau wie möglich zu rekonstruieren. Dabei dürften sie auf Zeugenaussagen ebenso zurückgreifen wie auf mögliche Äußerungen der Freunde des mutmaßlichen Täters und des Opfers.

Der 18-jährige Deutsche soll nach Polizeiangaben eine halbe Stunde vor Geschäftsschluss im Beisein seines zwei Jahre jüngeren Freundes mit dem 12-Jährigen und seinem ein Jahr älteren Begleiter in Streit geraten sein. Unklar ist, worum es dabei ging und was den 18-Jährigen in Rage brachte.

Als sich die beiden Kinder auf einem Fahrrad und einem Tretroller entfernten, sollen sich die beiden Älteren in das Auto des 18-Jährigen gesetzt und der Heranwachsende am Steuer Gas gegeben haben.

Junge starb noch auf dem Parkplatz

Der 12-Jährige wurde laut Polizei auf seinem Fahrrad angefahren, stürzte und wurde so schwer verletzt, dass er noch auf dem Parkplatz starb. Der 13 Jahre alte Freund des Opfers blieb unverletzt. Die Ermittler versuchen nun, sich durch die Aussagen von Zeugen und Beteiligten ein besseres Bild zu machen. Ein Gutachter untersucht den Hergang der Tat. News4teachers / mit Material der dpa

Messerangriffe an Schulen – Sozialforscher: „Mit Metalldetektoren am Eingangstor lässt sich eine Kultur der Gewalt nicht bekämpfen”

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

9 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Katrin Löwig
1 Monat zuvor

Für uns ist da nur eine Frage offen: Was ist das für ein Mensch???

Mary-Ellen
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Wer ist uns?
Und Näheres ist bisher nicht bekannt.
Ohne den Verursacher in Schutz nehmen zu wollen – es besteht auch die Möglichkeit, dass er dem 12jährigen Jungen einen Schrecken einjagen wollte und das Fahrzeug nicht im Griff hatte.
Wie immer bei unklaren Vorgängen, sollte man abwarten, was die polizeilichen Untersuchungen ergeben.

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Und das würde es besser machen?! Ein Erwachsener, der ein Kind erschrecken will, indem er mit dem Auto auf es zufährt? Meine Güte!

Mary-Ellen
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Ich warte ab und urteile erst dann.

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Und worauf, bitte schön? Dass vielleicht herauskommt, das Auto ist von allein losgefahren und es bestand eine magnetische Anziehung zwischen ihm und dem Jungen?

Mary-Ellen
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Ok, sparen wir uns polizeiliche Ermittlungen.
Wir haben ja @Katrin Löwig…

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

So ein Unfug!

Raffi
1 Monat zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Einen Schrecken einjagen. Mit einem Auto? Wie asozial kann man sein,v doch eine Tat zu relativieren? Sitzheizungen sind scheinbar nicht gut für den IQ oder die Moral.

Wunschdenkerin
1 Monat zuvor

Der Täter sollte mE nie wieder ein Fahrzeug führen dürfen.