Schülerin nach Messerangriff außer Lebensgefahr – Tatverdächtiger in U-Haft

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PADERBORN. Nach dem Messerangriff auf eine 27-jährige Schülerin in einem Paderborner Weiterbildungszentrum am Mittwoch hat sich der Gesundheitszustand der Frau stabilisiert. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, befindet sich die Frau aus Blomberg inzwischen außer Lebensgefahr. Sie war nach der Tat notoperiert worden, lag zunächst im künstlichen Koma und ist inzwischen wieder ansprechbar.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Laut WDR-Berichten wurde die Polizei am Mittwoch gegen 13.15 Uhr alarmiert, nachdem in der Turnhalle des Westfalenkollegs eine Schülerin mit einem Messer angegriffen worden war. Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger Paderborner mit deutscher Staatsangehörigkeit, soll die Frau schwer verletzt haben und anschließend vom Tatort geflüchtet sein. Die Schule löste zunächst Amok-Alarm aus, weshalb ein Großaufgebot der Polizei – darunter auch Spezialkräfte – anrückte.

Gegen 14 Uhr stellte sich der Mann der Polizei. Er wurde am Padersee festgenommen. Laut Ermittlern handelt es sich bei ihm ebenfalls um einen Schüler des Weiterbildungszentrums am Fürstenweg. Die Tatwaffe wurde sichergestellt.

Ermittlungen wegen versuchten Totschlags

Der Verdächtige wurde einem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung in Untersuchungshaft. Das Motiv des mutmaßlichen Täters ist bislang unklar. Hinweise auf eine persönliche Beziehung zwischen ihm und dem Opfer gebe es laut Polizei derzeit nicht. Eine Mordkommission ermittelt.

Das Polizeipräsidium Bielefeld stellte klar, dass es sich nicht um eine amoktypische Tat gehandelt habe. Nach aktuellem Stand sei von einem gezielten Angriff auf eine einzelne Person auszugehen. Dennoch löste der Vorfall große Betroffenheit in der Schulgemeinschaft aus.

Am Donnerstag fand der Unterricht am Westfalenkolleg wieder statt – freiwillig für die rund 350 Schülerinnen und Schüler. Notfallseelsorger und Polizeibeamte waren vor Ort, um Gespräche anzubieten und Sicherheit zu gewährleisten. Prüfungen wurden verschoben, und betroffene Klassen werden laut Bezirksregierung Detmold eng begleitet. Auch in den anstehenden Herbstferien soll es psychologische Unterstützung geben.

Die Polizei hat ein Online-Hinweisportal eingerichtet, auf dem Zeuginnen und Zeugen Fotos oder Videos hochladen können, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten. Zudem wird weiterhin geprüft, ob Überwachungskameras in der Nähe des Tatorts relevante Aufnahmen geliefert haben. News4teachers / mit Material der dpa

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