SCWERIN. In der Diskussion um ein mögliches Abitur in Mecklenburg-Vorpommern ohne verpflichtende Mathe-Prüfung warnen Hochschulen und Wirtschaft vor negativen Folgen. Nicht die Frage der Vergleichbarkeit der Prüfungen zwischen den Bundesländern, sondern die Sicherung der Studierfähigkeit müsse oberste Priorität haben, erklärte die Landeskonferenz der Rektorinnen und Rektoren am Mittwoch.

Matthias Belke, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin warnte: «Die Qualität eines erfolgreichen Abiturabschlusses ist durch den Wegfall eines so fundierten Fachs wie Mathematik keine Aufwertung.» Das Gegenteil sei der Fall. Gerade die sogenannten MINT-Fächer bildeten die Grundlage für viele berufliche Werdegänge, die dringend benötigt würden. Die Wirtschaft stelle seit Jahren einen Rückgang der Qualität der Schulabgänger fest.
Am Wochenende hatte die «Ostsee-Zeitung» berichtet, die Schweriner Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) plane eine Abschaffung der Prüfungspflicht im Fach Mathematik. Anfang der Woche hatte sie dazu erklärt, «in elf Ländern ist eine verpflichtende Prüfung im Grundkurs Mathematik nicht vorgesehen». Aufgrund dieses Unterschieds seien die Prüfungsergebnisse hier in Deutschland nicht vergleichbar. Ob die verpflichtende Matheprüfung im Nordosten zukünftig entfällt, darüber soll eine Lenkungsgruppe aus Praktikerinnen und Praktikern entscheiden.
Das Ziel, die Vergleichbarkeit des Abiturs zu erhöhen, sei grundsätzlich zu begrüßen, hieß es in der Mitteilung der Landeskonferenz der Rektorinnen und Rektoren. Die Hochschulen verschlössen sich keineswegs entsprechenden Diskussionen, forderten aber eine Einbeziehung ihrer Expertise.
«Es dürfe nicht sein, dass seitens der Hochschulen infolge eines föderalen Geleitzuges in Richtung Abitur light durch Vorstudienprogramme oder umfassende Eingangsprüfungen zunächst festgestellt werden muss, was das Abitur wirklich wert ist», warnten die Vorsitzenden Katharina Riedel und Bodo Wiegand-Hoffmeister. News4teachers / mit Material der dpa
Abitur: Neue Runde im Anforderungs-Limbo? Bundesland erwägt, Mathe-Prüfung zu streichen
„Abitur ohne Mathe-Prüfung? Hochschul-Rektoren und IHK warnen vor Niveauverlust“Von welchem Niveauverlust wird hier gesprochen? M.E. kann man bei keinem Niveau auch nichts mehr verlieren….Also alles supi!
Da müssen Hochschul-Rektoren und IHK mal zum Nachsitzen bei den anderen Bildungsxperten, die treiben ihnen die Sorgen schon aus.
Müsste sich für Hochschulrektorenkonferenz und das IHK nicht eher an die Kultusministerien der 11 Bundesländer wenden, in denen Mathematik nicht verpflichtendes Abiturprüfungsfach ist?
Die Studierfähigkeit hängt nicht an der Teilnahme an einer Mathematik-Abiturprüfung und wird auch nicht durch diese vermittelt oder gar garantiert.
Eigeninitiative und Sitzfleisch, ansonsten reicht es für das Studieren der Speisekarte in der Mensa.
Da sollte man sich aber auch ein Stück weit ehrlich machen: In vielen Bundesländern braucht man keine Mathe-Prüfung im Abitur.
Und jetzt soll mir keiner mit der guten alten Zeit kommen: Ich hätte 1989 auch keine Mathe-Prüfung im Abitur gebraucht (wollte sie aber ganz ganz dingend:)
Für MINT: Besser wieder die Leistungskurse einführen mit ihrem prä- universitären Niveau. Anstatt alle anderen zu quälen, die dann höchstens denken, dass sie zu dumm für Mathe sind.
Das Niveau sinkt doch schon seit Jahren. Auf der Seite mathegym.de gibt es ein Tool, das den Prozentrang zum Abischnitt berechnet. Im Jahr 2006 hatte man mit einem Abischnitt von 2,0 noch einen Prozentrang 77 in Bayern. Im Jahr 2022 lag dieser beim gleichen Schnitt bei 64.