Drei Kultusminister paktieren in der Bildung – gemeinsam gegen den Lehrermangel

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ERFURT. Mehr Studienplätze für Sonderpädagogen, gemeinsame Ausbildungsgänge und digitale Lösungen: Die zuständigen Minister aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen stärker an einem Strang ziehen.

Synergien nutzen. Illustration: Shutterstock

Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen wollen länderübergreifend in Bildungsfragen stärker kooperieren. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Titel «Starke Bildungsregion Mitteldeutschland» unterzeichneten die CDU-Kultusminister aus den drei Ländern am Freitag in Erfurt.

Ziel sei ein regelmäßiger Austausch der für die Bildung verantwortlichen Ministerien zu strategischen Fragen. «Jeder macht sich kluge Ideen und wenn man die Ideen zusammenlegt, dann ist am Ende ein großer Mehrwert da», sagte Thüringens Bildungsminister Christian Tischner.

Unterrichtsversorgung bleibt gemeinsame Herausforderung

Wichtigste Herausforderung in allen drei Ländern sei aktuell die Unterrichtsversorgung, so Sachsens Staatsminister für Kultus, Conrad Clemens. Es gebe unter anderem einen hohen Bedarf an Sonderpädagogen im Bereich der Inklusion und an Förderschulen. Für den Förderschwerpunkt Hören kündigte Clemens daher an, die Anzahl an Studienplätzen in diesem Bereich an der Universität Leipzig erhöhen zu wollen, um die Versorgung für alle drei Bundesländer zu verbessern.

Aufgrund sinkender Zahlen in der Berufsausbildung sei zudem die Zusammenlegung von Ausbildungsgängen Thema gewesen, so Tischner. Sachsens Kultusminister Clemens sagte, Ziel sei es, hier «vielleicht auch Dopplungen zu vermeiden».

«Wir wollen voneinander lernen»

Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Bildungsminister Jan Riedel sei eine enge Abstimmung insbesondere in Fragen der Digitalisierung und des Lehrkräftemangels unverzichtbar. «Wir wollen voneinander lernen, Synergien nutzen und gemeinsam Modelle entwickeln, die praxistauglich sind», so der frühere Schulleiter aus Halle, der das Amt des Bildungsministers erst im Juli nach der Entlassung der bisherigen Amtsinhaberin Eva Feußner (CDU) übernommen hat.

Es ist das zweite Treffen der Bildungsminister und Staatssekretäre im Rahmen der «Mitteldeutschen Bildungsgespräche». Eine erste Runde hatte bereits im Frühjahr in Sachsen-Anhalt stattgefunden. Das Format soll künftig im regelmäßigen Turnus stattfinden. News4teachers / mit Material der dpa

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Rainer Zufall
10 Stunden zuvor

“Ziel sei ein regelmäßiger Austausch der für die Bildung verantwortlichen Ministerien zu strategischen Fragen.”
Verpennten die die KMK??

Oder was soll jetzt die Erkenntnis sein??
Ein Bashing derer Vorgänger*innen, die sich anscheindend nie austauschten und absprachen?

Ich bin besorgt. Ist die Ankündigung, die eigene Arbeit machen zu wollen (und nichtmal mit allen Bundesländern – wie es seien sollte!) ein Grund zur Ankündigung? 🙁