HAMBURG. Nur 15 Prozent der Schüler in Deutschland essen regelmäßig in Schulkantinen – obwohl deren Ausbau in den letzten Jahren gezielt gefördert worden ist. Das berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».
Dem Bericht zufolge beklagt das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung in einem Brief an die Kultusministerkonferenz, dass nur in den Mensen von gebundenen Ganztagsschulen «respektable Umsatzgrößen» erreicht würden. An Schulen mit sporadischem Nachmittagsunterricht oder mit freiwilliger Ganztagsbetreuung konstatieren die Experten eine «Mensaflucht» insbesondere älterer Schüler.
Die Schüler favorisierten «benachbarte Döner- und Bäckerläden», selbst wenn sie dort mehr bezahlen müssten. Die Kantinen würden den «gastronomisch vorgeprägten Geschmackserwartungen» nicht gerecht, heißt es in dem Brief. Außerdem erwarteten Schüler «Auswahl und To-go-Angebote». Auch eine «signifikante Mehrheit» der Eltern steht demnach dem Schulessen skeptisch gegenüber und behilft sich mit «Snackzugaben oder kleinem Bargeld». dpa
(6.4.2012)
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