POTSDAM. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) haben Verbände für Lehrer eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen gefordert.
Die zugesagten Verhandlungen über die Arbeitszeit, eine geringere Belastung und attraktivere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst müssten endlich aufgenommen und ergebnisoffen geführt werden, heißt es in dem Schreiben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des Pädagogen-Verbandes (BPV). «Ein weiteres Hinausschieben und Verzögern werden wir nicht hinnehmen.»
Die Lehrerverbände forderten Platzeck auf, von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen und die von der rot-roten Koalition selbst beschlossene Prioritätensetzung für den Bildungsbereich durchzusetzen. Das Bildungsministerium kündigte unterdessen die Einstellung von 550 neuen Lehrern für das kommende Schuljahr an. Davon entfallen den Angaben zufolge mehr als die Hälfte auf die Schulamtsbereiche Brandenburg/Havel und Perleberg (Prignitz).
Über 100 Lehrkräfte seien für das Pilotprojekt «Inklusive Grundschule» bestimmt, bei dem es um den gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht behinderter Kinder geht. «Wir werden weiterhin alle Lehrkräfte, die die Voraussetzungen dafür erfüllen, verbeamten», sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD). Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und Bildungsexperte Andreas Büttner unterstützte die Forderungen der Gewerkschaft und des Pädagogenverbandes. Er warf der Landesregierung vor, Eltern, Schüler, Verbände und Wissenschaftler zu wenig zu beteiligen. dpa
(2.6.2012)