Lehrer droht Jobverlust, seine Schülerschaft protestiert

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PLAUEN. Einem jungen Lehrer wird sein Arbeitsvertrag nicht verlängert. Seine Schülerschaft findet, das geht so nicht – und schickt einen Protestbrief an die Schulaufsicht.

Die Zwölftklässler des Berufsschulzentrums "Anne Frank" in Plauen sagen "Nein" zum Jobverlust des Lieblingslehrers. Foto: daniel zimmel / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Die Zwölftklässler des Berufsschulzentrums „Anne Frank“ in Plauen sagen „Nein“ zum drohenden Verlust des Lieblingslehrers. Foto: daniel zimmel / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Wie die Zeitung „Freie Presse“ berichtet, sammelten die Schülerinnen und Schüler des Lehrers innerhalb weniger Tage über 100 Unterschriften, die sie anschließend an die Bildungsagentur in Zwickau sendeten. „Innerhalb von drei Jahren sollen wir den dritten Geschichtslehrer bekommen. Hier herrscht fliegender Lehrerwechsel“, sagte eine Zwölftklässlerinnen gegenüber der Zeitung. „Fakt ist doch: Nächstes Jahr müssen wir die Abi-Prüfungen schreiben, uns zugleich aber auf einen neuen Lehrer einstellen.“

In ihrem Brief an die Bildungsagentur stellte die engagierte Schülerschaft klar, dass sie die Entscheidung, den Vertrag des jungen Pädagogen nicht zu verlängern, nicht nachvollziehen können und sie auch nicht akzeptieren will. Mit Hinweis auf den guten Unterricht, den ihre Lehrer leiste, baten die Schülerinnen und Schüler die Schulaufsicht, den Fall noch einmal zu überdenken.

Der junge Mann wurde von dem Engagement seiner Schülerschaft überrascht, wie die „Freie Presse“ schreibt. Sich öffentlich zu dem Fall gegenüber der Zeitung äußern wollte er nicht. Die Chancen, dass er bleiben darf, stehen weiterhin schlecht. Laut Auskunft der Bildungsagentur gegenüber der Zeitung war der Lehrer bislang auf Honorarbasis beschäftigt. Das war maximal zwei Jahre möglich, die bereits im vergangenen Sommer beendet waren. Der Lehrer klagte damals, es kam zu einem Vergleich, der darin bestand, dass er noch ein weiteres Schuljahr unterrichten durfte. Das geht jetzt zu Ende. Ein Anrecht auf eine feste Stelle hat er nicht. Der Pädagoge hat sich bereits an anderen Schulen beworben, bislang erfolglos. Seine Fächerkombination „Wirtschaft und Geschichte“ ist in Sachsen zur Zeit kaum gefragt.

(22.07.2012)

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