Gefängnisstrafen für Schulschwänzer in Sachsen-Anhalt umstritten

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MAGDEBURG. Das Land Sachsen-Anhalt hat in vergangenen Jahren Hunderte von Schulschwänzern ins Gefängnis geschickt. Das ist das letzte Mittel, wenn die Jugendlichen soziale Arbeit nicht erledigten und auch keine Geldstrafe zahlten. Mehrere Politiker, darunter Justizministerin Angela Kolb (SPD), haben sich für ein Ende dieser Praxis ausgesprochen.

Derzeit sind 15 Jugendliche im Jugendarrest in Halle untergebracht. Mehr als die Hälfte aller Insassen seien üblicherweise Schulschwänzer, die oftmals lange nach der Fehlzeit im Unterricht ihre Strafe verbüßen, sagte der Vorsitzende des Rechtsausschusses, Ralf Wunschinski (CDU). Er persönlich halte Jugendarrest für Schulschwänzer zwar nicht für grundsätzlich falsch, die Verfahren dauerten aber zu lange. «Es kann nicht sein, dass ein Jugendlicher, der vor drei Jahren die Schule geschwänzt hat, im Arrest landet.» Zudem müsse man die Höhe der zuvor verhängten Geldstrafen überdenken. Zum Beispiel dürfe man nicht davon ausgehen, dass ein Schüler einer Hartz-IV-Familie 500 Euro aufbringen könne. dpa

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(20.9.2012)

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