Tagespflege: Männer sind nach wie vor Exoten

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DÜSSELDORF. Die Zahl der nordrhein-westfälischen Kinder in Tagespflege ist auch 2012 weiter gestiegen. 11842 Tagesmüttern standen dabei gerade einmal 350 Tagesväter gegenüber. In fünf Kreisen und Städten gab es keinen einzigen.

Insgesamt 34 111 Kinder in Nordrhein-Westfalen wurden im März 2012 von Tagesmutter oder -vater betreut. Damit nahm die Zahl der Jungen und Mädchen in Tagespflege im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent zu. Das teilte das Statistische Landesamt mit. Auch die Zahl der Tagespflegepersonen wuchs und zwar um 6,1 Prozent.

Tagesmutter mit zwei Kindern auf einer Parkbank
Die Zahl der Kinder, die von Tagesmüttern betreut werden steigt seit Jahren. Foto: Ed Yourdon / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Männer sind eine Seltenheit in dem Metier: Gerade mal 350 Tagesväter standen 11 842 Tagesmüttern gegenüber. Den höchsten Männeranteil hatten die Pflegeväter in Bochum und Duisburg mit je etwa sechs Prozent. Zumindest zum Stichtag im März 2012 gab es in Herne, Solingen sowie in den Kreisen Coesfeld, Minden-Lübbecke und Warendorf keine Tagespflegeväter. Generell besuchen in NRW weitaus mehr Kinder eine Tageseinrichtung – im März 2012 waren es 546 000. (dpa)

(12.01.2013)

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Oliver Kaszierski
11 Jahre zuvor

Die niedrige Rate männlicher Kinderbetreuer ist also, trotz aller versenkten (waren es 18 Millionen?) an Fördermitteln, auf dem selben Niveau (3%) geblieben wie zuvor?
Schön, dann können sowohl das Referat 408 im BMFSFJ, sowie das dort angeschlossene Bundesforum Männer ja die Pforten endlich schließen.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Es wurde vereinbart die Quote um 20% (klingt gut nicht?), d.h. von 3% auf 3,6% zu erhöhen und selbst hieran sind all die vielen klugen Köpfe und trotz aller aberwitziger Investitionen kläglich gescheitert. Wieder ein Fall für das Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler.