Obama erklärt die deutschen Schulen zum Vorbild

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WASHINGTON. US-Präsident Barack Obama hat in seiner Rede zur Lage der Nation eine neue Bildungspolitik für die USA angekündigt – und dabei auf das positive Beispiel Deutschland verwiesen.

Erklärt die deutschen Schulen zum Vorbild für das US-Bildungssystem: Barack Obama. Foto. United States Senate / Wikimedia Commons
Erklärt die deutschen Schulen zum Vorbild für das US-Bildungssystem: Barack Obama. Foto. United States Senate / Wikimedia Commons

Lob vom US-Präsidenten für das deutsche Bildungssystem: Barack Obama hat in seiner Rede vor dem Kongress und Millionen von Fernsehzuschauern die Ausrichtung der deutschen Schulen auf praktische Fertigkeiten gepriesen. „Länder wie Deutschland bringen ihre Schüler so weit, dass sie bereit sind für das Berufsleben”, sagte er – und forderte mit Blick auf die USA: „Lasst und sicherstellen, dass ein High-School-Abschluss unsere Kinder auf den Weg zu einem guten Job bringt.“

Er kündigte eine Neuausrichtung der High Schools, die anders als die Schulen der deutschen Sekundarstufe I ihre Schüler bis zum 12. Schuljahr unterrichten, an. Sie sollen ihre Absolventen künftig besser auf die Herausforderungen einer technologisch hoch entwickelten Wirtschaft vorbereiten. Obamas Forderungen an die US-Lehrerschaft: Unterrichtsschwerpunkte in Naturwissenschaften, Technik und Mathematik  setzen („die Fertigkeiten, die Arbeitgeber heute und in der Zukunft benötigen“) und Partnerschaften mit Unternehmen eingehen.

Jugendarbeitslosigkeit in den USA bei 46 Prozent

Deutschland gilt mit seinem dualen Ausbildungssystem angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von unter zehn Prozent mittlerweile weltweit als vorbildlich. Zum Vergleich: Die USA verzeichneten im vergangenen Jahr 46 Prozent, den höchsten Wert seit 64 Jahren.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte unlängst vor den Folgen der Jugendarbeitslosigkeit in den Nachbarstaaten. Die hohe Zahl der arbeitslosen Jugendlichen sei „unsere große Last zur Zeit“, sagte Merkel  auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Bei Arbeitslosenquoten in Spanien von über 50 Prozent, „vielleicht sogar 60 Prozent“ bei den jungen Menschen und ähnlich hohen Quoten in Portugal und in Griechenland sei es „Hauptaufgabe“ der Politiker, diesen jungen Menschen „Perspektiven aufzuzeigen“, sagte Merkel.

Tatsächlich soll die duale Ausbildung in Europa bald Schule machen. Angesichts hoher Jugendarbeitslosigkeit wollen sich sechs EU-Staaten ein Beispiel an der deutschen Berufsausbildung nehmen. Spanien, Griechenland, Portugal, Italien, die Slowakei und Lettland haben dazu mit Deutschland konkrete Maßnahmen vereinbart. Ziel ist es, die Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu senken und bis 2020 vier von fünf jungen EU-Bürgern in Arbeit zu bringen. Dazu wollen die Staaten ein System der beruflichen Bildung einführen. Nach deutschem Vorbild. News4teachers

(14.2.2013)

 

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Reinhard
11 Jahre zuvor

Das zeigt doch ganz klar, dass wir dringend alles mögliche an unserem Schulsystem ändern müssen, oder?