Schülerin Malala kämpft für Bildung – bald mit dem Friedensnobelpreis?

0

LONDON. Es ist erst gut ein Jahr her, als die damals 15-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai gezielt von einem Mordkommando der radikal-islamischen Taliban angegriffen und in den Kopf geschossen wurde. Ihr „Vergehen“: Sie hatte mit Worten für ihr Recht auf Bildung gekämpft. Malala überlebte den Anschlag schwer verletzt. Ärzte in Großbritannien, wo sie jetzt mit ihren Eltern lebt, retteten ihr Leben – bald wird sie von der Queen empfangen. Mehr noch: Das Mädchen gilt als Favoritin für den Friedensnobelpreis, der am Freitag verliehen wird.

Die Taliban bedrohen sie weiterhin mit dem Tod: die 16-jährige Malala. Foto: nighat dad
Die Taliban bedrohen sie weiterhin mit dem Tod: die 16-jährige Malala. Foto: nighat dad

Malala kämpfte in Pakistan für das Recht von Mädchen, auf die Schule zu gehen. Sie wurde erstmals öffentlich wahrgenommen, als sie für die BBC ein Tagebuch über das Leben unter den Taliban schrieb. Sie war damals elf Jahre alt und sprach bereits Englisch. Sie will Ärztin werden. Ihre Blogs beschrieben den Alltag in ihrer Heimatstadt Mongora, im Nordwesten Pakistans. Immer wieder kontrollierten die Taliban die Region und setzen dort ihre strenge Interpretation der Scharia durch. So verboten sie Frauen, zum Markt zu gehen, und sie schlossen zwischenzeitlich Malalas Schule.

Ihr Vater Ziauddin, der eine Privatschule besucht hat, unterstützte das Engagement seinerTochter. „Natürlich war es ein Risiko, sie den Blog schreiben zu lassen“, sagte er der BBC, „aber ich denke, es ist ein größeres Risiko nichts zu tun – denn dann würden wir uns widerstandslos in die Sklaverei und die Unterjochung durch Terroristen und Extremisten begeben.“ Ziauddin wurde selbst schon mehrfach von den Taliban mit dem Tod bedroht.

Dann, vor einem Jahr, stoppten zwei bewaffnete Terroristen den Schulbus, der Malala und Mitschülerinnen von der Schule nach Hause bringen sollte. Einer der Männer drang in den Bus ein und fragte die Kinder nach Malala. Als er sie erkannte, eröffnete er sofort das Feuer. Das Mädchen erlitt Schüsse in den Kopf und den Hals.

Mittlerweile ist sie soweit wieder genesen, dass sie eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen halten konnte – Malala ist weltweit zu einer Symbolfigur des Kampfes für Bildung und Menschenrechte geworden. «Und ich schaue mir an, wie viel Liebe ich bekomme, wie viele Leute für mich beten, wie viel Unterstützung ich bekomme und ich danke Gott für diese große Gelegenheit, dass ich hier sprechen kann, dass ich für die Rechte von Mädchen eintreten kann und die Bildung von Mädchen und Frauen», sagte sie unlängst in der deutschen Fernsehsendung „Markus Lanz“.

Gegenüber der BBC erklärte die Schülerin, dass ein Austausch mit den Taliban notwendig sei, um Frieden zu sichern. „Der beste Weg, um Probleme zu lösen und gegen den Krieg zu kämpfen, ist miteinander in Dialog zu treten“, sagte die mittlerweile 16-Jährige.

Malala sprach dabei den Wunsch aus, sobald wie möglich in ihr Heimatland zurückzukehren und dort politisch aktiv zu werden. Das Mädchen sagte der BBC: „Ich will eine bessere Zukunft für Pakistan und ich will, dass Bildung dort verpflichtend eingeführt wird.“ Wir meinen: Das ist friedensnobelpreiswürdig.

News4teachers

 

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments