Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat aus Sicht ihres scheidenden Präsident Stephan Dorgerloh (SPD) volle Berechtigung. «Wir sehen, dass im Koalitionsvertrag das Thema Kooperationsgebot und Grundgesetzänderung mit Blick auf den Schulbereich nicht auftaucht. Das heißt, hier muss die KMK weiter eine wahrnehmbare Stimme im föderalen System sein, die den Bund daran erinnert dass eine angemessene finanzielle Ausstattung bei Kultur, Bildung und Wissenschaft auch eine gesamtstaatliche Verantwortung ist», sagte Dorgerloh, Kultusminister Sachsen-Anhalts, in Magdeburg.

«Und diese Rolle muss man selbstbewusst und progressiv ausgestalten. Das gelingt der KMK auch.» Zum Beginn seiner Amtszeit hatte Dorgerloh das Ziel genannt, dass der Bund die Länder beim Ausbau von Ganztagsschulen und anderen Schulprojekten finanziell unterstützt. Bei dem sogenannten Kooperationsgebot ist es aber geblieben.
Dorgerloh hatte die Präsidentschaft offiziell am 21. Januar 2013 übernommen. Auf ihn folgt im Januar 2014 die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).
Die Kultusministerkonferenz ist ein Zusammenschluss der für Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständigen Landesminister. Bei ihren regelmäßigen Treffen stimmen die Politiker ihre Bildungspolitik untereinander ab. Ziel ist, ein Mindestmaß an Einheitlichkeit zu gewährleisten. Experten kritisieren aber weiterhin das unübersichtliche deutsche Schulsystem, in dem etwa Grundschulzeiten, Lehrpläne oder Abiture je nach Bundesland ganz unterschiedlich sind.
«Ich habe ein unglaublich bewegtes Jahr erlebt in der Kultusministerkonferenz. Wir haben sehr viel regeln können, das zu mehr Gemeinsamkeiten unter den Bundesländern im Bildungsbereich führt, etwa bei den gemeinsamen Abiturstandards und auch in der Lehrerbildung», bilanzierte Dorgerloh.
Dazu gehörten die gemeinsamen Abiturstandards und die Vereinheitlichung der Lehrerausbildung. In den letzten Schülerleistungs-Vergleichen seien die deutschen Schüler besser geworden. Bildungsforscher führten das auf die Gesamtstrategie seit dem Jahr 2000 zurück. Auf die Förderung der schlechten Schüler werde zunehmend geachtet.
Für die Zukunft sieht Dorgerloh etwa das Thema Inklusion – den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung – als vordringlich an. Es würden nun zentrale Punkte herausgearbeitet, wie es mit der Inklusion weitergehe. Dörthe Hein/dpa