DÜSSELDORF. Die meisten Lehrer können nicht entlassen werden und das ist gut so. Denn die Ressourcen, Kinder und Jugendliche und deren Bildung, mit denen sie arbeiten, ist so wichtig, dass hier eine verlässliche Personalplanung höchste Priorität hat. Wenn heute in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” (FAS) eine “Exitstrategie für gescheiterte Lehrer” gefordert wird, klingt das deshalb auf den ersten Blick erstmal nach polemischer Pädagogenschelte.
Wenn es jedoch tatsächlich so ist, wie in dem Artikel postuliert, dass sich jeder dritte Lehrer in seinem Beruf überfordert fühlt, scheint die Personalplanung bei der Verlässlichkeit stehen geblieben zu sein. Dass zu einer guten Personalpolitik mehr gehört, scheinen viele Kultusminister nicht verstanden zu haben. Es ist deshalb richtig, wenn Klaus Wenzel, der Vorsitzende des Bayrischen Lehrerverband der Zeitung sagt, man ginge das Thema “Lehrerversagen” bislang sehr unprofessionell an. Es werde tabuisiert, dass jemand als Lehrer mit seinem Beruf nicht zurecht kommen könnte.

Leidtragende sind die Schüler und die Pädagogen selber. Denn nichts ist schlimmer, als jeden Tag einen Beruf auszuführen, den man nicht mehr mag. Der Lehrerberuf braucht deshalb eine gute Rekrutierungsstrategie, daran arbeiten das Bundesbildungsministerium und die Länder gerade gemeinsam, indem sie in die Lehrerausbildung investieren.
Dringend zusätzlich nötig ist aber, dass Pädagogen, die im Beruf sind und ihn verlassen wollen, dabei unterstützt werden. Und dass Lehrer, die im Beruf sind und Schwierigkeiten haben, unkomplizierte, konkrete und professionelle Hilfe bekommen. Etwa, indem an allen Schulen Stellen für Supervisoren geschaffen werden, wie es die GEW-Vorsitzende Marlies Tepe in der FAS fordert. Lehrer sollten verstehen lernen, woher ihre Unzufriedenheit und das fehlende Erfolgserlebnis in der Schule komme, sagte sie. Nina Braun