Forscher: Grüne profitieren vom demografischen Wandel

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Frankfurt/Main. Die meist jungen Wähler alternativer Parteien wenden sich im Alter keineswegs konservativen Parteien zu, haben Frankfurter Wissenschaftler hochgerechnet. Die Bindung an eine politische Partei bleibe vielmehr langfristig konstant.

Wenn die Bevölkerung älter wird, profitieren davon nach einer Studie nicht automatisch die konservativen Parteien. In einer aktuellen Untersuchung hat das Forschungszentrum Demografischer Wandel der Fachhochschule Frankfurt am Main exemplarisch hochgerechnet, wie Wahlen für Union und Grüne künftig ausgehen könnten. «Die Union wird Probleme bekommen, während die Grünen von der demografischen Alterung profitieren», fasste Autor Sven Stadtmüller das Ergebnis zusammen. Denn: «Die Bindung an eine politische Partei bildet sich schon in der frühen Sozialisation aus und bleibt danach im Zeitverlauf weitgehend konstant.»

eckige graue Wahlurne - Die Parteipräferenz entsteht früh und ändert sich kaum. Werben Parteien bald verstärkt um die jungen Zielgruppen? (Foto: Holger Lang / pixelio.de)
Die Parteipräferenz entsteht früh und ändert sich kaum. Werben Parteien bald verstärkt um die jungen Zielgruppen? (Foto: Holger Lang / pixelio.de)

Dass ältere Menschen meist konservativ wählten, sei «nicht mit einer im Lebensalter zunehmenden konservativen Orientierung zu erklären». Es liege daran, dass sie in den Gründungsjahren der Bundesrepublik eine enge Bindung zur Union aufgebaut hätten und diese beibehielten. Wenn auch bei jüngeren Jahrgängen – in denen die Grünen beliebter sind – die politische Prägung im Alter erhalten bleibe, spiele die demografische Entwicklung nicht automatisch CDU/CSU in die Hände.

Die Studie basiert auf Daten des Sozio-Ökonomischen Panels – einer repräsentativen Wiederholungsbefragung in mehr als 12 000 deutschen Privathaushalten – und der Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2013. (dpa)

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