Annett Lindner bleibt Chefin der GEW in Mecklenburg-Vorpommern und fordert bessere Grundschulbezahlung

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ROSTOCK.  Annett Lindner bleibt Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Mecklenburg-Vorpommern. Die 48-Jährige wurde am Freitag bei der Landesdelegiertenversammlung in Rostock mit Dreiviertel-Mehrheit der rund 100 Delegierten gewählt, teilte eine GEW-Sprecherin mit. Gegenkandidaten gab es nicht. Die Sonderpädagogin aus Friedland ist seit 2003 in diesem Amt.

Lindner bezeichnete in ihrer Rede die Weiterführung und Verbesserung der Inklusion, also das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen, als eine der Hauptaufgaben ihrer kommenden Amtszeit. Gleichzeitig müsse im Bildungswesen der demografische Wandel mehr beachtet werden. Dazu gehöre beispielsweise das häufigere Anwenden von freiwilliger Teilzeit. Im Bereich der Kindertagesstätten strebe die GEW eine Senkung des Betreuungsschlüssels an.

Am Samstag, den zweiten Tag der Konferenz, haben sich die 100 Delegierten mit dem Thema «Gerechte Bezahlung – Bewältigung des Demografischen Wandels» beschäftigt. «Zur Bewältigung des demografischen Wandels in den Schulen benötigen wir ein Personalentwicklungskonzept, das den älteren Kolleginnen und Kollegen Perspektiven für das gesunde Erreichen der Rente genauso ermöglicht, wie den jüngeren eine attraktive Laufbahn und ausgewogene Bilanz zwischen Arbeit und Familie», sagt die wieder gewählte Landesvorsitzende Annett Lindner.

In der Tarifpolitik erneuerte die Gewerkschaft ihre Forderung nach einer bundesweiten Lehrerentgeltordnung samt Höhergruppierung und damit Gleichstellung von Grundschullehrern. Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) wünschte laut GEW den Delegierten «viel Erfolg», dieses Thema in der Bundespolitik umzusetzen. Für Mecklenburg-Vorpommern sehe er aber hierfür jedoch aktuell keinen Spielraum. 16 Millionen Euro würde dies das Land kosten.

Die Bildungsgewerkschaft bekannte sich auch zur inklusiven Schule, also zum gemeinsamen Lernen von behinderten und nichtbehinderten Kindern. Schule solle zudem auch im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern wohnortnah bleiben. Die GEW hat derzeit im Land rund 4700 Mitglieder, sie ist für alle Berufe im Bildungsbereich von der Kita bis in die Hochschule tätig. dpa

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