KÖLN. Wolf-Dieter Poschmann, Chefreporter der ZDF-Hauptredaktion Sport wäre beinahe Lehrer geworden: „Ich habe mich an der Schule sehr wohlgefühlt und hätte mir durchaus vorstellen können, Lehrer zu werden”, sagte er vor Studierenden der Hochschule Fresenius in Köln. Nach Beendigung des Lehramts-Studiums habe er aber viele verschiedene Optionen gehabt und sich für die Hospitanz beim ZDF entschieden. Bis heute ohne Reue. „Live-Reporter ist nach wie vor mein Traumberuf“, schwärmt Poschmann.
Der gebürtige Kölner hat 27 Semester studiert, unter anderem Germanistik und Geschichte auf Lehramt bis zum ersten Staatsexamen, war Besitzer eines Weinlokals in Köln, fuhr neben dem Studium Taxi und arbeitete in einer Disco. 1973 wurde er deutscher Vizemeister im Marathon, hat nach dem Studium beim ZDF hospitiert und war dann 17 Jahre Reporter der Sendung „das aktuelle sportstudio“.
Schule und Studium sind für ihn wichtige Phasen in der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Er wünscht sich täglichen Sportunterricht an Schulen. Über den Sport könne man nicht nur die motorischen, sondern auch die Teamfähigkeiten und das soziale Verhalten der Schüler fördern. „In unserer Gesellschaft gibt es zu viele Einzelkämpfer“, sagt er. Zudem fehle an Schulen häufig der Praxisbezug. Daher empfiehlt er, mehr Praktiker in die Schulen einzuladen, die aus ihrem Arbeitsalltag berichten.
Am Ende des Gesprächs hatte der Anchormann des “aktuellen Sportstudios” noch einen Tipp für die Studierenden: „Wenn Du besessen bist, einen Job zu ergreifen, dann kannst Du sehr weit kommen. Ich habe ein unerschütterliches Vertrauen in Arbeit und Qualität, weil man daran auf Dauer nicht vorbeikommt.”
Poschmann war Gast in der “LoungeLaLa” der Hochschule Fresenius Köln, einer monatlich stattfinden Gesprächsrunde, in der bekannte Personen von zwei Studierenden des Studienganges Angewandte Medien interviewt werden. Die Veranstaltung wird von Studierenden geplant und durchgeführt. nin