ERFURT. Thüringens neue Bildungsministerin stoppt die durch Ihren Amtsvorgänger Christoph Matschie angestoßene Konzentration der Thüringer Berufsschulen. Angesichts kleiner Klassen sollen nun einvernehmliche Lösungen mit Schulträgern und Kammern her.
Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) nimmt damit die Änderungen ihres Amtsvorgängers Christoph Matschie (SPD) im Berufsschulnetz zurück. Jüngste Entscheidungen zur Konzentration von Ausbildungsgängen auf wenige Standorte würden außer Kraft gesetzt, teilte Klaubert am Donnerstag in Erfurt mit. Darüber seien 22 Schulträger informiert worden. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass sonst mit Beginn des Ausbildungsjahres 2015/2016 an Berufsschulstandorten in bestimmten Berufen keine Klassen gebildet werden könnten. Ihr Vorgänger hatte mit der Regelung auf die ständig sinkende Zahl an Auszubildenden reagiert.

Das derzeit bestehende Schulnetz wird laut Klaubert im kommenden Schuljahr erhalten. Sie kündigte Gespräche mit Schulträgern und Kammern über einvernehmliche Lösungen an. Änderungen solle es erst 2016/2017 geben. Das Thüringer Handwerk begrüßte das Vorgehen der Ministerin.
Die Zahl der Schüler an den staatlichen berufsbildenden Schulen hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 42 000 halbiert. Nach Ansicht des Handwerks müssen vor diesem Hintergrund in einigen Berufsgruppen Landesfachklassen eingerichtet werden. (dpa)
zum Bericht: Sinkende Schülerzahlen gefährden Bestand thüringischer Berufsschulen