Privatschulverband: „Lieber in Bildung investieren statt Strukturfragen klären“

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DÜSSELDORF. Die Meldungen der vergangenen Tage zum Bildungswesen in Nordrhein-Westfalen seien alarmierend, schreibt der Landesverband Deutscher Privatschulen in einer Pressemitteilung. NRW sei Schlusslicht bei den Bildungsausgaben, wie die Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes Destatis zeige. Zeitgleich belege die Studie „Der Einfluss von Armut auf die Entwicklung von Kindern“ der Bertelsmann Stiftung, dass auch im Bereich Kinderarmut wiederum Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit den neuen Bundesländern, die rote Laterne halte.

leerer Klassenraum
NRW solle sich verstärkt um Themen wie Unterrichtsausfall und Lehrermangel kümmern. Das fordert der VDP. Foto: Silvmedia/Flickr (CC BY 2.0)

„Auch wenn neue Programme gestartet wurden und die Ausgaben im Bildungsbereich seit der Erhebung 2012 gestiegen sind, lassen sich mit einem unterdurchschnittlichen Investitionsverhalten die ambitionierten Bildungsziele der Landesregierung nicht umsetzen. Wer individuelle Förderung und Inklusion möchte und kein Kind zurücklassen will, muss dies realistisch gegenfinanzieren. Hier muss Nordrhein-Westfalen deutlich zulegen“, sagt Petra Witt, Vorsitzende des Verband Deutscher Privatschulen (VDP) NRW.

„Rot-grün hat sich in den vergangenen fünf Regierungsjahren in weiten Teilen mit Strukturen beschäftigt. Die Landesregierung hat rekordverdächtige acht Schulgesetzänderungen auf den Weg gebracht – von der Einführung der Sekundarschule bis zur Umwandlungsmöglichkeit staatlicher Bekenntnisschule. Jetzt muss sich die Politik mit Inhalten beschäftigen und sich Themen wie Unterrichtsausfall, Lehrermangel und dem Gelingen der Inklusion vor Ort stellen.“

Denn nur durch konkrete Verbesserungen insbesondere der allgemeinbildenden Schulen und präventive Angebote bereits im Vorschulalter lasse sich der Teufelskreis bestehend aus Armut, motorischen, sprachlichen und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Kindern, schlechteren Bildungschancen sowie Vererbung von Armut und schlechter Bildung in die nachfolgende Generation durchbrechen. „Auch für die Zukunft als Wirtschaftsstandort braucht NRW gut ausgebildete Menschen. Bildungspolitik ist Zukunftspolitik und in eine gute Zukunft muss man investieren.“

Zum Beitrag: VBE: NRW hinkt bei Ausgaben pro Schüler weiter hinterher
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Titelbild: Martin Reti / flickr (CC BY 2.0)

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