Startchancen-Programm: Lehrerverband fordert Verdoppelung der Mittel

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BERLIN. Über zehn Jahre wollen Bund und Länder im sogenannten Startchancen-Programm 20 Milliarden Euro bereitstellen. Das ist viel zu wenig, findet der Deutsche Lehrerverband.

Doppelt ist besser (Symbolfoto). Foto: Shutterstock / Mechaniq

Das zum kommenden Schuljahr startende Milliarden-Förderprogramm für Schulen zum Ausgleich von Bildungsdefiziten reicht aus Sicht der Lehrerschaft bei weitem nicht aus. «Bund und Länder sollten das Volumen des Startchancen-Pogramms verdoppeln: von 20 auf 40 Milliarden Euro», forderte der Präsident des Lehrerverbandes, Stefan Düll, in der «Stuttgarter Zeitung» und in den «Stuttgarter Nachrichten».

Der Ansatz des Programms sei richtig, mehr Geld für Schulen mit besonders großen Problemen bereitzustellen, räumte Düll ein. Mit den 20 Milliarden Euro ließen sich aber nicht genug Schulen erreichen.

Mit dem Programm sollen gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler unterstützt werden. Das Bundesbildungsministerium spricht vom größten Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik. Zum Start am 1. August sollen gut 2.000 Schulen in sozial schwierigen Lagen eine spezielle Förderung bekommen. Bis zum Schuljahr 2026/27 sollen es dann rund 4.000 Schulen sein.

Milliarden für Baumaßnahmen und Personal

Etwa jede zehnte Schule in Deutschland soll den Plänen zufolge eine Startchancen-Schule werden. Die konkrete Auswahl treffen die Bundesländer. Das Geld ist für Baumaßnahmen gedacht, allerdings nicht für ohnehin notwendige Turnhallen- oder Toiletten-Sanierungen, sondern für Lernlabore, Multifunktionsräume, Werkstätten, Ateliers oder für Sport- und Erholungsangebote im Außenbereich. Die Startchancen-Milliarden sollen außerdem in zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter investiert werden. Darüber hinaus bekommen die Schulen ein Budget zur freien Verwendung.

Eine Verdopplung der Fördersumme würde allen Schulen helfen, die ohnehin schon besonders große Herausforderungen haben und zudem die Integration ukrainischer Schüler stemmen müssen, untermauerte Düll seine Forderung. Profitieren würden dann auch «weitere Schulen, in denen Deutsch für viele nicht die Muttersprache ist, wo viele aus armen und bildungsfernen Familien kommen». News4teachers / mit Material der dpa

„Dieses Programm muss erfolgreich werden!“ Interview mit Prof. Kai Maaz, Direktor des DIPF, über die Chancen von Startchancen

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1 Kommentar
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RainerZufall
11 Monate zuvor

Ich denke, die Frage brennt uns allen unter den Nägeln: Gibt es noch Doublemint? Vielleicht sogar Juicie Gum? 😀

Ich meine, damit habe ich immer noch bessere Aussichten als die Schulen – denn ich KANN noch positiv überrascht werden