Datenschutz im Unterricht – ein Rollenspiel

0

DÜSSELDORF. Die Rolle des Datenschutzes ist mit fortschreitender technologischer Entwicklung immer wichtiger geworden. Das zeigten besonders die umfassenden Abhörmaßnahmen des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes, der NSA, die der ehemalige Mitarbeiter Edward Snowden aufdeckte. Doch immer noch gibt es viele Bürger, die glauben, wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten. Wie schon Schüler für das Thema sensibilisiert werden können, zeigt „Der Lehrerfreund“ auf seiner Internetseite.

Mit dem Rollenspiel "PRISM" für den Unterriht sollen Schüler für den Datenschutz sensibilisiert werden. Screenshot von http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/datenschutz-prism-spiel/4407
Mit dem Rollenspiel „PRISM“ für den Unterricht sollen Schüler für den Datenschutz sensibilisiert werden. Screenshot von http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/datenschutz-prism-spiel/4407

Dort präsentiert er das „PRISM-Rollenspiel zum Datenschutz“. Ziel des Spiels ist es, mit der Klasse auf Grundlage von WhatsApp-Protokollen Profile von drei unbekannten Personen zu erstellen: von Herrn Bunselsmith, seiner Freundin Steffi und seinem Kumpel Hansjürg Pap. „Alle sind harmlose, normale Durchschnittsbürger, ihre WhatsApp-Kommunikation ist unspektakulär bis langweilig“, heißt es in der Spielbeschreibung. Trotzdem werden ihre Aussagen im Spiel von großer Bedeutung sein, denn die Kinder sollen sich in vier weitere Personen hineinversetzen und auf der Grundlage der WhatsApp-Protokolle Entscheidungen treffen. Zu den Personen gehören

  • ein Versicherungsvertreter, der Herrn Bunselsmith eine private Krankenversicherung verkaufen möchte,
  • eine Zeitschriftengroßhändlerin, die einen neuen Mitarbeiter zum Ausfahren von Zeitschriften sucht und bei der sich Herr Bunselsmith beworben hat,
  • ein Verkehrspolizist, der bei einem leichten Verkehrsunfall, den Herr Bunselsmith hatte, die Schuldfrage klären soll und
  • eine spanische Bibliothekarin, die einen Tandempartner zum Deutschlernen sucht und bei der sich Hansjürg Pap gemeldet hat.

„Die Schüler/innen werden aufgrund der unreflektiert dahingeplapperten WhatsApp-Äußerungen sofort Vorurteile aufbauen und entsprechend reagieren“, so heißt es auf der Internetseite.

Das Spiel dauert nach Angaben von „Der Lehrerfreund“ bis zu zwei Unterrichtsstunden und sollte mit einer Wiederholung des PRISM-Abhörskandals eingeleitet werden. Zudem sollten die Schüler zuvor auch die Möglichkeit erhalten, die Bedeutung des Datenschutzes aus ihrer Sicht einzuschätzen. Alle notwendigen Materialien, wie die WhatsApp-Protokolle, stellt „Der Lehrerfreund“ auf seiner Internetseite zum Download zur Verfügung.

Zum Beitrag: Datenschutzbeauftragter bemängelt Medienkompetenz von Schülern
Zum Beitrag: Datenschützer: Vorsicht bei Zeugnis-Aktionen im Handel

Einen Überblick zum NSA-Skandal bietet ZEIT-Online

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments