Kinotipp: Herr Zingg und die Flüchtlinge – Dokumentarfilm begleitet Integrationsklasse

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BASEL. Sie kommen aus Afghanistan, Albanien oder Eritrea und haben einen steinigen Weg hinter sich: Ab dem 23. April kann man das Schicksal von jungen Flüchtlingen im mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm „Neuland“ von Anna Thommen im Kino verfolgen. „Neuland“ begleitet sie während der zweijährigen Schulzeit in der Integrationsklasse Basel. Für Lehrer gibt es dazu Unterrrichtsmaterialien.

Unter den Schülern sind der 19-jährige Ehsanullah aus Afghanistan und die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail, die bei ihrem neuen Lehrer Herrn Zingg hoffen, ihre Vergangenheit und die traumatischen Schicksalsschläge hinter sich zu lassen. Der 19-jährige Ehsanullah ist aus Afghanistan geflüchtet und kam mit dem Schlauchboot übers Meer und zu Fuss über die Berge. Die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail wiederum verliessen ihr Land nach dem Tod ihrer Mutter und wurden vom Vater und seiner neuen Frau aufgenommen. Jetzt im fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden, wird nicht allen gelingen. Darüber macht sich Herr Zingg keine Illusionen. Gleichwohl wird er nicht müde, den Migranten den Glauben an sich selber und an eine bessere Zukunft zu lehren.

Herr Zingg und seine Schüler machen einen Ausflug in die Berge. (Foto: RiseandShine)
Herr Zingg und seine Schüler machen einen Ausflug in die Berge , vorne links Nazlije, vorne rechts Ehsanullah. (Foto: RiseandShine)

Sie kommen aus Afghanistan, Albanien oder Eritrea und haben einen steinigen Weg hinter sich: Ab dem 23. April kann man das Schicksal von jungen Flüchtlingen im mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm „Neuland“ von Anna Thommen im Kino verfolgen. „Neuland“ begleitet sie während ihrer zweijährigen Schulzeit in der Integrationsklasse Basel.
Unter ihnen sind der 19-jährige Ehsanullah aus Afghanistan und die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail, die bei ihrem neuen Lehrer Christian Zingg hoffen, ihre Vergangenheit und die traumatischen Schicksalsschläge hinter sich zu lassen. Aber im fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden, wird nicht allen gelingen. Darüber macht sich Herr Zingg keine Illusionen. Gleichwohl wird er nicht müde, den Migranten den Glauben an sich selber und an eine bessere Zukunft zu lehren.

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„Neuland“ ist eine Geschichte über Einsamkeit, über Mut, Verlust und Neuanfang in unserer globalisierten, kriegerischen Welt. Es ist eine Geschichte von Menschen, die ganz von vorne anfangen müssen.
„Geliebte Heimat, stehe auf und sei wieder mein“, heißt es in einem afghanischen Gedicht, das Ehsanullah gerne zitiert. Der 19-Jährige ist ganz allein in Basel, man sieht ihn, wie er immer wieder seine Familie anruft: „Blüht der Maulbeerbaum schon?“, fragt er und darin schwingt die Sehnsucht nach Zuhause mit. Von dieser romantischen Szene fällt der Zuschauer hart auf den Boden der Tatsachen, als er erfährt, dass Ehsanullah seiner Familie 6000 Dollar schuldet, die ihm diese für die Fahrt in die Schweiz vorgestreckt haben. „Wenn ich das nicht zurückzahle, verlieren sie ihre Erde.“ So erzählt er es seinem Lehrer Herrn Zingg. Deshalb müsse er mit der Schule aufhören und arbeiten gehen. Selbst dem optimistischen Zingg fällt dazu nicht s mehr ein, abgesehen von einem Fluch.
Im Gegensatz zu Ehsanullah haben die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail bessere Neustartbedingungen. Auch wenn Zingg immer wieder motivieren muss. „Es gibt den kleinen FC Basel und es gibt den großen Fußballklub Manchester United. Und auch wenn bei einem Spiel der beiden gegeneinander alle sagen, Basel habe doch keine Chance, haben sie doch im letzten Spiel unentschieden gespielt. Warum? Weil sie an sich geglaubt haben. Wenn Sie das auch tun, schaffen Sie etwas, von dem niemand glaubt, dass es möglich ist.“
Es ist beeindruckend, wie professionell und trotzdem liebevoll Zingg seine Aufgabe angeht. Immer wieder fragt er nach, wie es den Schülerinnen und Schülern geht und welche Fortschritte ihre Bewerbungen machen. Zwischendurch gibt es Rückschläge. Es ist hart anzusehen, wenn Zingg seiner Schülerin Nazlije sagen muss, dass es ihr noch an Wissen fehlt, Grundschullehrerin zu werden. Letztlich weiß Zingg aber, dass es niemanden etwas nützt, unrealistische Luftschlösser zu bauen. Das besondere an dieser Dokumentation sind ihre Empathie, ihre Dramatik und ihr Optimismus trotz des traurigen Themas. Und am Ende zeigt sich, dass es sich lohnt, zu kämpfen. Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres findet Nazljie einen Ausbildungsplatz in einem Altersheim, ihr Bruder Ismail auf einer Baustelle. nin

Unterrichtsmaterialien zum Film bekommen Sie hier: Neuland_Schuldokumentation_Deutschland

Mehr Informationen unter Neuland-Film

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