Saarländischer Lehrerverband kritisiert Bevorzugung der Gymnasien

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SAARLOUIS. „Individualisierung und Umgang mit Heterogenität sind die wichtigsten Pfeiler modernen Unterrichts, allerdings in allen Schulformen“, so die Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, Lisa Brausch, in einer Pressemitteilung. Es stehe außer Frage, dass Lehrerinnen und Lehrer sich dafür fortbilden müssen. Daher sei zu begrüßen, dass das zuständige Ministerium den Schulen hierzu Fortbildungen und Stunden zur Verfügung stelle. Doch warum dies allein für die Gymnasien gelten solle, sei nicht zu verstehen.

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SLLV-Vorsitzende Lisa Brausch kritisiert die vom Ministerium geplante Bevorzugung der Gymnasien. Foto: twicepix / flickr (CC BY-SA 2.0)

Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Gemeinschafts- und Förderschulen müssten diese Aufgabe heute schon und verstärkt in Zukunft stemmen, auch im Hinblick auf die Umsetzung der Inklusion. „Warum bekommen diese keine zusätzlichen Ressourcen?“, fragt Lisa Brausch. Die Aussage, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler ans Gymnasium gingen, stimme nicht! „Prozentual ist sogar eine Steigerung der Anmeldezahlen an die Gemeinschaftsschulen Tatsache. Da dort aber auch die Anzahl der Schüler mit Gymnasialempfehlung steigt, müssen vermehrt Schüler ohne Empfehlung ans Gymnasium gehen. Dies verstärkt natürlich den Druck aufs Gymnasium zusätzlich zu den Diskussionen um G8“, so Bernd Schmitz, der stellvertretende Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (SLLV). Gemeinschaftsschulen hätten sich schon auf den Weg gemacht, durch Individualisierung der Heterogenität gerecht zu werden, und dies zusätzlich zu allen Neuerungen in der neuen Schulform. Sie bräuchten für ihre Arbeit, einschließlich der Gestaltung des G9 und der Umsetzung der Inklusion, ebenfalls zusätzliche Unterstützung durch Stundendeputate und Fortbildungen.

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1 Kommentar
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xxx
8 Jahre zuvor

es gehen auch so schon genug Schüler ohne volle gymnasialempfehlung aufs gymnasium. mit Heterogenität werden allerdings durchweg die sehr leistungsschwachen bzw. als sozial schwierig geltenden Schüler gemeint, die es naturgemäß auf dem gymnasium seltener gibt als auf den anderen schulformen. verzeihen sie bitte meine politisch noch halbwegs korrekte wortwahl.