Bundesweit ist jedes dritte Kleinkind in U3-Betreuung – in NRW weniger. Aber das Land holt auf

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DÜSSELDORF. Immer mehr Kleine gehen zur Tagesmutter oder in die Kita. Vor allem in Nordrhein-Westfalen steigt ihre Zahl. Aber andere Bundesländer sind schon viel weiter.

Als bisheriges Schlusslicht in der staatlich geförderten Kleinkindbetreuung hat Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr kräftig aufgeholt. Die Zahl der Kinder in Kitas oder bei Tagesmüttern stieg zum Stichtag 1. März von 105.136 auf 117.957. Das ist eine Zunahme um 12,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Einen so starken Anstieg gab es in keinem anderen Bundesland, im bundesweiten Durchschnitt nahm die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren um 4,8 Prozent zu.

Seit dem 1. August 2013 haben Kinder nach dem ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Noch nicht berechnet ist, wieviel Prozent dieser Kinder zur Zeit einen Platz in Anspruch nehmen. Voriges Jahr am 1. März lag die Betreuungsquote der Unter-3-Jährigen im bundesweiten Durchschnitt bei 32,3 Prozent – in Nordrhein-Westfalen aber nur bei 23,8 Prozent. Das bevölkerungsstärkste Bundesland hat also am meisten nachzuholen. An der Spitze der U3-Betreuung liegen traditionell die ostdeutschen Bundesländer.

Der familienpolitische Sprecher der CDU im Landtag, Bernhard Tenhumberg, ermahnte die Landesregierung daher, sich nicht auf der gestiegenen Zahl auszuruhen. «Wir als CDU-Landtagfraktion würden uns freuen, wenn Nordrhein-Westfalen im Jahr 2015 endlich einmal den bundesweit letzten Platz bei U3-Betreuungsquote verlassen könnte.»

Die meisten Eltern bevorzugen für ihren Nachwuchs eine Kita: In NRW gehen 72 Prozent der außer Haus betreuten Kleinkinder in eine solche Einrichtung, bundesweit sind es sogar 85,4 Prozent. Umgekehrt sind Tagesmütter oder -väter in NRW beliebter als im Bundesdurchschnitt: Bei ihnen kommen in NRW 28 Prozent der Kleinen unter, bundesweit nur 14,6 Prozent.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will den Ausbau weiter voranbringen und die Qualität verbessern. Länder und Kommunen würden entlastet, das Sondervermögen Kinderbetreuungsausbau werde aufgestockt, es sei mehr Geld für Personal und Sprachförderung vorhanden, unterstrich sie. Ab 2016 werde es zudem ein Programm «KitaPlus» geben, um den Ausbau von Betreuungsangeboten in Randzeiten voranzutreiben. dpa

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