Gymnasium lässt Glocke zur Erinnerung an Erfurter Schulmassaker gießen

0

ERFURT. 16 Glockenschläge erinnern alljährlich an die Opfer des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Künftig soll es dafür eine eigene Schulglocke geben.

Das Erfurter Gutenberg-Gymnasium lässt eine Glocke zur Erinnerung an den Amoklauf am 26. April 2002 mit 16 Todesopfern gießen. Die Glocke solle erstmals am 15. Jahrestag des Schulmassakers 2017 erklingen, sagte Schulleiterin Christiane Alt. «Wir wollen ein Symbol für die Schule schaffen, das Bestand hat.»

Während der jährlichen Gedenkfeier erinnern 16 Glockenschläge an die von einem ehemaligen Schüler getöteten Menschen. Die Glocke dafür hatte sich das Gymnasium bislang vom Bistum Erfurt ausgeliehen. Nun soll es erstmals eine eigene Schulglocke geben.

Das Erfurter Gymnasium wenige Tage nach dem Schulmassaker. Die geplante Glocke soll ein Symbol werden, das Bestand habe. (Foto: ASK/Wikimedia CC BY-SA 3.0)
Das Erfurter Gymnasium wenige Tage nach dem Schulmassaker. Die geplante Glocke soll ein Symbol werden, das Bestand habe. (Foto: ASK/Wikimedia CC BY-SA 3.0)

Für das Vorhaben sind Alt zufolge bislang Spenden in Höhe von rund 4700 Euro eingegangen, was die Hälfte der geplanten Kosten decken würde. Für die Restsumme habe der Schulförderverein Mittel bei der Thüringer Staatskanzlei beantragt.

Den Guss der von Schülern, Lehrern und Eltern mitgestalteten Bronzeglocke soll eine Gießerwerkstatt in Gräfenhain (Landkreis Gotha) übernehmen, geplant ist ein öffentliches Schaugießen an der Schule. Ihren festen Platz soll die Glocke in der Traditionsecke der Schule erhalten.

Am Vormittag des 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten erschossen. Danach erschoss sich der 19 Jahre alte Amokläufer selbst. (dpa)

zum Bericht: Hohe Anteilnahme beim Gedenken der Opfer des Erfurter Amoklaufs

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments