Zweiter Tag im Prozess um erschlagenen Lehrer

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LÜNEBURG. Nach den Zeugenaussagen könnte sich die Tat auch anders abgespielt haben, als vom Angeklagten geschildert. Der hatte den 55 Jahre alten Lehrer erschlagen, der seine Tochter heiraten wollte.

Der Prozess um den gewaltsamen Tod eines Lehrers in Celle ist am Landgericht Lüneburg mit der Anhörung von Zeugen fortgesetzt worden. Am zweiten Verhandlungstag sagten ein Polizeibeamter, ein Freund des Getöteten und ein Gerichtsmediziner aus. Anders als vom Angeklagten geschildert, könnte das Opfer nach Spurenlage und Obduktionsergebnis auch schon im Erdgeschoss seines Hauses mit einem Stein angegriffen worden sein. Möglicherweise ist der Mann erst danach in den Keller gefallen oder gestoßen worden, wo mit einer Eisenstange auf ihn eingeprügelt wurde.

Der Lehrer habe wenige Wochen zuvor von einem Streit mit dem Angeklagten berichtet, sagte der Freund. «Er schlägt die Kinder und behandelt seine Frau nicht richtig», habe er gesagt. Der angeklagte 59-jährige Afghane hatte zuvor bestritten, seine Kinder zu schlagen. Die Männer hatten sich in einem Flüchtlingscamp kennengelernt, der iranischstämmige Lehrer dolmetschte dort ehrenamtlich.

Kollegen des 55 Jahre alten Lehrers hatten den Toten im Februar erschlagen im Keller seines Hauses entdeckt. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn eingeräumt, den Pädagogen erschlagen zu haben. Dieser habe seine damals 20-jährige Tochter heiraten wollen, darüber sei es zum Streit gekommen. Doch die Kammer stellt das in Frage. Er habe sich als Familienoberhaupt herausgedrängt gesehen, sagte am Dienstag der Angeklagte. Wie dessen Familie wusste auch der Freund des Opfers nichts von Heiratsabsichten. (dpa)

zum Bericht: Kollege findet erschlagenen Lehrer in seinem Haus – Bekannter des Opfers gesteht die Tat. Angeblicher Anlass: Ein Streit um die Tochter

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