Gleich zwei extreme Krankheitswellen kommen aktuell in Deutschland (und in vielen Schulen) zusammen: Grippe und Norovirus

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MERSEBURG. Ein aktuelles Beispiel aus Merseburg, Sachsen-Anhalt: Dutzende Lehrer und hunderte Schüler krank – melden die örtlichen Gymnasien. Gleich zwei  Virenerkrankungen grassieren in den Schulen der Stadt: der für hochansteckenden Brechdurchfall verantwortliche Norovirus sowie grippale Effekte. „In Spitzenzeiten hatten wir Klassen, in denen nur noch 50 Prozent der Schüler anwesend waren. Wir haben teils Klassen zusammengelegt, um die Unterrichtsversorgung so gut wie möglich zu sichern“, berichtet ein Schulleiter gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“. Und jetzt hat  das Gesundheitsamt des zuständigen  Saalekreises nochmal einen weiteren Anstieg der Grippefälle und der Fälle von Norovirus verzeichnet.

Die Grippewelle in Deutschland rollt auf ihren Höhepunkt zu. Foto: anna gutermuth / flickr (CC BY 2.0)
Die Grippewelle in Deutschland rollt auf ihren Höhepunkt zu. Foto: anna gutermuth / flickr (CC BY 2.0)

Eine Situation, wie sie vielerorts in Deutschland derzeit zu beobachten ist. Angesichts der starken Grippewelle in Deutschland warnt der Präsident des Robert-Koch-Instituts davor, die Influenza-Krankheit zu unterschätzen. „Jeder, der sich krank fühlt und ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hat, also ältere Menschen oder Personen mit chronischen Vorerkrankungen, sollte seinen Hausarzt konsultieren“, sagte Lothar Wieler gegenüber der „Rheinischen Post“.

Das derzeit zirkulierende Influenza-AH3N2-Virus sei dafür bekannt, dass es bei älteren und geschwächten Menschen zu schweren Krankheitsverläufen führe. Besonders verbreitet sei die Grippe derzeit im Süden und Osten Deutschlands. Aber auch Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz seien Schwerpunkte. „Da die Zahlen noch steigen, kann sich das allerdings in den nächsten Wochen verschieben“, sagte Wieler dem Blatt zufolge. Die Grippewelle habe früher begonnen und sei jetzt schon deutlich stärker als bei einem moderaten Verlauf. „Offiziell gemeldet sind bisher 27.000 Grippefälle aus dem Bundesgebiet, darunter 85 Todesfälle.“ Es würden jedoch längst nicht alle gemeldet. Das gilt auch für die Infektion mit dem Norovirus, das gleichfalls in Deutschland und den Nachbarstaaten grassiert.

Lehrer und Erzieher, aufgepasst! Das eklige Norovirus ist in einigen Bundesländern verstärkt aktiv

Welche üblen Folgen das Norovirus haben kann,  mussten die Schüler einer Grundschule aus dem Schweizer Ermatingen machen, die zu einer Skifreizeit aufgebrochen waren. Die Freizeit musste frühzeitig beendet werden, weil die Hälfte der 70 teilnehmenden  Kinder plötzlich an Brechdurchfall erkrankt waren, wie das Blatt „20 Minuten“ berichtet. In zwei getrennten Bussen wurden die Kinder nach Hause gefahren, in einem die gesunden, im anderen die kranken. Letzerer kam mit „Eimern voll Erbrochenem“ zu Hause an, hieß es. Agentur für Bildungsjournalismus

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