Wichtige Initiative! Psychotherapeuten wollen in Schulen praktizieren, um Versorgung auffälliger Kinder zu verbessern

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BERLIN. Psychiater und Psychotherapeuten wollen die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher verbessern. Ein Kernelement sei dabei der Aufbau von Kompetenzverbünden, die bestehende Therapieangebote für Kinder und Jugendliche mit komplexen psychischen Erkrankungen ausweiten und besser vernetzen sollen, wie Psychotherapeutenverbände und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Mittwoch in Berlin mitteilten. In solchen Verbünden sollten ärztlich ausgebildete Psychiater, Psychotherapeuten, Haus- und Fachärzte sowie stationäre Einrichtungen kooperieren.

Etwa zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben nach KBV-Angaben psychische Erkrankungen. Rund 20 Prozent weisen psychische Auffälligkeiten auf. Besonders häufig haben sie demnach emotionale Störungen, Angstzustände oder Depressionen, zudem Aufmerksamkeitsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten mit Störungen bei der sozialen Kompetenz oder auch Essstörungen.

Die familiäre Belastung sei in solchen Situationen sehr hoch. Behandlungsangebote könnten oft nicht wahrgenommen werden, weil es der Alltag in der Familie nicht zulasse. Nach dem neuen Konzept wird nun Betreuung nicht nur auf die Therapeutenpraxis konzentriert, sondern sie soll sich auch auf die Kita, die Schule oder die Familie erstrecken. Wenn die Kinder also nicht in die Praxis gehen wollten, komme der Therapeut zu ihnen.

Zudem sollen die Leistungsangebote der einzelnen Fachärzte und Psychotherapeuten in dem jeweiligen Verbund so koordiniert werden, dass die Patienten sie nach ihren Bedürfnissen optimal nutzen können. Verbände und KBV forderten den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Krankenkassen auf, entsprechende Vertragsgespräche aufzunehmen. dpa

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