SPD fordert Programm gegen Mobbing für alle Schulen in Bayern

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MÜNCHEN. Laut der Pisa-Studie wird jeder sechste Neuntklässler regelmäßig gemobbt. Die Landtags-SPD hat die Staatsregierung nun aufgefordert, ein Konzept gegen Mobbing an Schulen zu erarbeiten. „Mobbing ist ein Tabuthema. Die Zahlen sind immer gleich – sie sinken nicht“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Margit Wild (SPD) am Montag in München. Sie fordert ein Konzept, das den Lebensraum Schule als Ganzes in den Blick nehme und in dem sich alle Beteiligten immer wieder mit den Problemen des Mobbings auseinandersetzen.

Als positives Beispiel nannte die SPD-Politikerin ein Programm aus Finnland, das dort an 85 Prozent der Schulen genutzt werde. In der ersten, vierten und siebten Klasse wird dabei das Thema Mobbing in den Mittelpunkt gestellt. Die Schüler besuchen in diesen Schuljahren mehrere Veranstaltungen, die Lehrer erhalten regelmäßig Fortbildungen und ein detailliertes Handlungskonzept für mögliche Mobbing-Situationen. „Jeder hat dann peu á peu das Bewusstsein für Mobbing“, sagte Wild.

Ein Pflichtprogramm für alle Schulen, wie es die SPD fordere, sei nicht im Sinne der bisherigen Strategie gegen Mobbing, hieß es aus dem Kultusministerium. Stattdessen solle den Schulen wie bisher weiterhin eine Reihe von Maßnahmen an die Hand gegeben werden – welche sie für ihre Situation auswählen, bleibe aber den Schulen selbst überlassen, sagte ein Sprecher.

Der bayerische Lehrerverband BLLV sprach sich mit Blick auf die laufenden G9-Beratungen unter anderem dafür aus, mehr Freiräume in den Lehrplänen zu lassen. «Wenn ich nie frei habe, kann ich als Lehrer keine Konflikte lösen, ohne dass Unterricht ausfallen muss», sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann der Deutschen Presse-Agentur. dpa

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