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Schuljahresauftakt: Kultusminister will in Bayern mehr Digitalisierung und Informatik an allen Schulen

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MÜNCHEN.  Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) sieht die Schulen gut gerüstet fürs neue Schuljahr und die Zukunft insgesamt, kündigt aber weitere Verbesserungen an. Die seien dringend nötig, heißt es nicht nur von der Opposition.

Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) will in den kommenden Jahren die digitale und die berufliche Bildung an allen bayerischen Schulen weiter stärken. Wenige Tage vor dem Start des neuen Schuljahres kündigte Spaenle unter anderem Medienkonzepte für jede einzelne Schule an. Zudem solle es an allen weiterführenden Schularten mehr Informatikunterricht geben, sagte Spaenle am Freitag in München, ließ Details mit Blick auf die anstehenden Haushaltberatungen aber offen. Das Thema Digitalisierung sei aber «die zentralste Veränderung, die wir zu gestalten haben», betonte er.

Die Arbeiten an der Konzeption des neuen neunjährigen Gymnasiums kommen nach Angaben Spaenles gut voran. Dieses startet in einem Jahr für die Klassenstufen fünf und sechs – de facto sind die jetzigen neuen Fünftklässler also die ersten G9-Schüler. Der Lehrplan für die fünfte Klasse sei fertig, der Lehrplan für die sechste Klasse werde ebenfalls rechtzeitig vorliegen. Und auch die Konzeption der sogenannten «Überholspur» für schnelle Schüler, die das Gymnasium weiter in acht Jahren absolvieren wollen, komme voran. Auch die Berufsorientierung am Gymnasium werde neu aufgestellt, betonte er.

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Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle. Foto: © StMBW

Die bayerische Wirtschaft mahnte, die Digitalisierung an den Schulen voranzutreiben. «Schülerinnen und Schüler müssen sich in dieser digitalisierten Welt zurechtfinden und mit digitalen Medien kompetent und souverän umgehen können», sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt. «Darum ist es notwendig, moderne Informations- und Kommunikationsmedien frühestmöglich in den Lehr- und Lernprozessen zu verankern.»

Die Landtags-SPD warf dem Ministerium fehlenden Mut bei der Reform des Gymnasiums vor. «Wir hätten die Chance, das Gymnasium neu aufzustellen – doch die wird im Moment versemmelt», sagte der SPD-Bildungsexperte Martin Güll. So müsse sich die Lebenswirklichkeit stärker in den Lehr- und Lernplänen abbilden, mit digitaler Bildung von der ersten Minute an und mit mehr Alltagstauglichkeit. «Das bisschen Digitalisierung», das hinzukommen solle, reiche da nicht aus. Auch Thomas Gehring (Grüne) klagte: «Bisher gibt es nur wenige Inseln der Digitalisierung an Bayerns Schulen.» Michael Piazolo (Freie Wähler) forderte mehr Personal und mehr Räumlichkeiten. dpa

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