Philologen fordern Weihnachtsgeld, fühlen sich aber ausgespielt gegen Grundschullehrer

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KIEL. „Finanzministerin Heinold soll die Themen Sonderzahlung für Beamte und Beförderungsmöglichkeiten für Grundschullehrer nicht miteinander vermengen!“ Diese Warnung richtet Helmut Siegmon als Vorsitzender des Philologenverbandes Schleswig-Holstein an die grüne Politikerin und Finanzministerin von Schleswig-Holstein, Monika Heinold. Sie und ihre Fraktion im Landtag hätten der Hochstufung von Grundschullehrkräften „deutlich“ Priorität vor einer Wiedereinführung der Sonderzahlung, des sogenannten Weihnachtsgelds, für Höhere Beamte eingeräumt, monieren die Philologen.

Die Philologen machten das Weihnachtsgeld zurückhaben. Foto: Mulad / Flickr (CC BY 2.0)
Die Philologen machten das Weihnachtsgeld zurückhaben. Foto: Mulad / Flickr (CC BY 2.0)

Die Philologen sehen darin einen Versuch, zwei Beamtengruppen gegeneinander auszuspielen, und zeigen sich nach eigenen Angaben höchst verärgert darüber. „Als Berufsverband der Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe halten wir uns aus der Diskussion um die Gehälter von Grundschullehrkräften heraus, da wir in dieser Frage kein Mandat haben und überdies jeder Berufsgruppe ein angemessenes Gehalt gönnen!“, betonte Siegmon. „Es kann jedoch nicht angehen, dass Frau Heinold die Themen Höherstufung einer Lehrergruppe und Weihnachtsgeld in einer Weise miteinander verbindet, die nur als eine Instrumentalisierung der Grundschullehrkräfte in Schleswig-Holstein verstanden werden kann! Kurz gesagt: ‚Nur weil der Beamtenbund das Weihnachtsgeld fordert, bekommt Ihr, liebe Grundschullehrer, nicht das Einstiegsgehalt der Stufe A 13!‘ Dergleichen taktische Spielchen wirken spalterisch und dürfen keinen Erfolg haben“, meint er.

Der Philologenverband führte als Begründung für seine Forderung nach Wiedereinführung der Sonderzahlung in Schleswig-Holstein die Tatsache an, dass …

  • … in zwölf von 16 Bundesländern ein Weihnachtsgeld unabhängig von der Besoldungsstufe und der Kinderzahl gewährt werde,
  • … die Haushaltslage eine solche Zahlung mehr als rechtfertige, da die Einnahmeseite sich im Lande seit Abschaffung des Weihnachtsgeldes vor einem Jahrzehnt deutlich und erkennbar verbessert habe und
  • … dass seit Einführung der Besoldungshoheit der Länder Schleswig-Holstein bei den Einkommen im Öffentlichen Dienst mit anderen westdeutschen Ländern nicht mehr Schritt halte, was einen Wettbewerbsnachteil hinsichtlich der Einstellung des Lehrer- und Beamtennachwuchses bedeute.

„Diese Argumente sollte die Jamaika-Koalition nicht länger ignorieren“, fordert der Philologen-Chef. News4teachers

Hier geht es zu einer aktuellen Übersicht, ob und welche jährliche Sonderzahlung für Beamte die einzelnen Länder noch leisten.

“Als erstes Zeichen echter Wertschätzung”: GEW und GdP fordern Weihnachtsgeld für Beamte in Niedersachsen

 

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