Polizistin in Zivil ließ mutmaßlichen Campus-Sexualstraftäter auffliegen

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FRANKFURT/MAIN. Eine Polizistin in Zivil war bei der Fahndung nach einem Sex-Täter nahe des Frankfurter Uni-Geländes erfolgreich. Eine Speichelprobe des Verdächtigen stimmt mit einem früheren Fall überein. Ein zweiter Täter wird weiterhin gesucht.

Großeinsatz! Die Polizei war in Schulen gefordert. Foto: Shutterstock
Ein Straftäter ist nun gefasst.                                                                                                         Foto: Shutterstock

Wochenlang hat die Frankfurter Polizei vor einem Sexualstraftäter nahe dem Universitäts-Campus gewarnt, nun haben verdeckte Ermittlungen zum Erfolg geführt. Ein 28 Jahre alter Mann sei am Samstagabend festgenommen worden, sagte Polizeivizepräsident Walter Seubert. Der Mann habe sich einer Polizistin genähert, die – auch im Rahmen von Präventivmaßnahmen – in zivil unterwegs gewesen sei. Auf einer Parkbank habe er ihr gegenüber sexuelle Andeutungen gemacht und seine Hose geöffnet. Daraufhin habe sich die Polizistin zu erkennen gegeben und den Mann festgenommen. Er habe keinen Fluchtversuch unternommen.

Nach seiner Festname habe sich der Mann bereit erklärt, eine Speichelprobe abzugeben, sagte Seubert. «Diese Probe stimmt zweifellos mit einer DNA-Spur von einem Vorfall im Oktober 2017 überein.» Ob er auch für die anderen sexuellen Angriffe als Täter in Frage komme, müsse noch geprüft werden. Der 28-Jährige sei bisher nicht einschlägig polizeibekannt gewesen.

Gegen den Mann sei am Sonntag Haftbefehl wegen sexueller Nötigung erlassen worden, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Vor dem Haftrichter habe sich der Mann, der seit rund zwei Jahren in Deutschland lebe, nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die «Bild»-Zeitung hatte zuvor berichtet, der Verdächtige sei ein gebürtiger Inder. Nach Angaben der Ermittler hat der 28-Jährige keinen Bezug zur Universität – er arbeitete nach eigener Darstellung in einem Gastronomiebetrieb in der Frankfurter Innenstadt

«Die verdeckten Maßnahmen haben sich bewährt», betonte Seubert. Nun hofften die Ermittler, auch den zweiten Täter zu fassen. Gleichzeitig appelliert die Polizei an mögliche weitere Opfer sexueller Übergriffe, sich zu melden. «Bisher haben wir keine weiteren Strafanzeigen erhalten», sagte Seubert angesichts eines ähnlichen Aufrufs in den vergangenen Wochen. Die Polizei suche auch das Gespräch mit der Hochschule und den Studentengemeinden. «Wir werden nicht nachlassen», sagte Seubert. dpa

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