Mit einem „Wir-Gefühl“ zum guten Unterrichtsklima: Wie eine Klassenfahrt beim Übergang die Grundlagen legen kann

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DÜSSELDORF. Immer wieder sind es einzelne verhaltensauffällige Kinder, die den Unterricht stören, mitunter ist es eine Grüppchenbildung in der Klasse, die für Unruhe sorgt und das gemeinsame Lernen erschwert. So kann es im fünften Schuljahr aussehen, wenn der sensible Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule nicht gelingt. Um Lehrkräfte und Schulen in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen, hat das gemeinnützige Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) Rheinland Klassenfahrten speziell für die Schulneulinge konzipiert. Eine davon führt unter dem Motto „Teamstart“ in den Naturerlebnispark Panarbora im Bergischen Land.

Gemeinschaft erleben – in Panarbora gerhört soziales Lernen zum Programm. Foto: DJH Rheinland

25 neue Kinder, darunter fünf „best Buddies“, die die ganze Klasse aufmischen. So schildert Ute Arabin, Ausbildungsleiterin des DJH-Rheinland-Partners Transparenz, ein gängiges Szenario, mit dem Lehrer und Lehrerinnen der 5. Klassen häufig konfrontiert sind. Die Jungen sollen ihre Rollen in der Gemeinschaft überdenken. Doch oft fehlt im Schulalltag die Zeit, um soziales Miteinander und kooperatives Lernen auch in die Tat umzusetzen. Smartphones und andere mobile Medien sind ebenfalls Faktoren, die die Kinder eher von der Interaktion abhalten, als kollektive Erlebnisse zu schaffen. Und erschwerend kommt hinzu, dass jede Problematik und jede Gruppe wieder anders ist.

Um die Situation in der Klasse richtig einschätzen und individuell darauf eingehen zu können, gibt’s ein Beratungsgespräch im Vorfeld. Im Lehrerinterview fragt ein pädagogisch geschulter Berater oder eine Beraterin unter anderem ab, wie das Verhältnis zu den Schülern momentan ist und wie die Schüler untereinander agieren. Wie gut kann die Klasse bereits zusammenarbeiten? Lassen sich die Schüler gegenseitig ausreden und können sie auch gut zuhören? Welche schwierigen Themen soll der betreuende Trainer bei der Klassenfahrt ansprechen? Entsprechend individuell werden dann die Übungen vor Ort ausgewählt.

Abenteuer Klassenfahrt

Wahlweise drei oder fünf Tage dauert die Klassenfahrt nach Panarbora. „Um eine Klassengemeinschaft richtig zusammenzuschweißen, braucht es natürlich mehr als ein paar Tage“, weiß Ute Arabin. „Doch der ‚Teamstart‘ ist eine gute Chance für die Schülerinnen und Schüler, sich in Gruppen von wechselnder Größe und an einem außergewöhnlichen Ort besser kennenzulernen.“

So ist das Gelände, das ein globales Dorf darstellt, auch ein wichtiger Aspekt des Trainings: Um Vertrauen zu üben und die Wahrnehmung zu sensibilisieren, führen die Schüler sich zum Beispiel gegenseitig durch den Sinnesparcour. Bei der Nachtaktion müssen sie gemeinsam aus der „dunklen Wildnis“ wieder ins Camp finden, und auf den Lerninseln des bis zu 23 Meter hohen Baumwipfelpfades lernen sie, sich selbständig Wissen über die Natur anzueignen und ihren Klassenkameraden zu präsentieren. Auch der 40 Meter hohe Aussichtsturm, ist ein besonderer Ort für Wahrnehmungsübungen.

Auf dem Baumwipfelpfad lässt sich viel über den Walt lernen – von oben. Foto: DJH Rheinland

Ein Highlight der Reise ist auch das Bauprojekt am zweiten Tag: Aufgegriffen wird dabei spielerisch ein sozialkritisches Thema, das den Blick auf die Welt schärfen soll. Die Kinder haben den Auftrag, aus Bambusstäben und anderen Naturmaterialien eine funktionierende Wasserpipeline in der Sahelzone des globalen Dorfes zu bauen. Ein guter Anlass zur Reflexion: Warum ist es so wichtig, dass diese Region mit Wasser versorgt wird und wie gehen andere Menschen mit ihren Problemen um?

Die fünftägige Variante von „Teamstart“ kann die Teamentwicklung noch intensivieren. Unter anderem wird das Programm ergänzt durch ein Training zum Umgang mit Karte und Kompass. Und – ebenfalls abseits der virtuellen Welt – erlernen die Kinder bei der Abenteuerstation das sichere Klettern beim „Leitersteigen XXL“ oder beim Klettern in den Baumwipfeln.

Am Ende der Klassenfahrt steht immer der Team-Check. Wie gut hat die Klasse zusammengearbeitet? Und welche Erfahrungen lassen sich in den ganz normalen schulischen Alltag mitnehmen? Denn Spaß und Abenteuer beiseite: Im Endeffekt soll das neue Wir-Gefühl schließlich das Lernklima im Unterricht verbessern.

Für alle Angebote des DJH Rheinland gilt: Garantiert wird eine professionelle Qualität der pädagogische Betreuung während der Klassenfahrten. „Unsere Programmpartner haben sich verpflichtet, hohe Standards einzuhalten“, sagt Carolin Peters, zuständig für die Schulprogramme des DJH Rheinland. Dazu gehören eine pädagogische Qualifikation der Referenten (samt erweitertem Führungszeugnis und Erste-Hilfe-Schein), eine enge Absprache mit den Lehrkräften vor und während der Klassenfahrt sowie eine Evaluation der Klassenfahrt samt eines Nachgesprächs.

Info

Das hier genannte Programm und viele mehr gehören zum Katalog „FahrtFinder“ des gemeinnützigen Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) Rheinland, das sich mit seinen Klassenfahrten an Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse richtet. Der aktuelle Katalog 2019 ist jetzt erschienen. Ein umfassender Service reicht von zwei Freiplätzen pro Fahrt über Zusatzangebote wie Getränke-Pauschalen, Grillen oder Outdoor-Abende.

Ein Service-Team hilft Lehrkräften bei allen Fragen. Die Klassenfahrt-Expertinnen des DJH Rheinland unterstützen Sie unter der Telefonnummer 0211 / 30 26 30 26 dabei, das passende Programm und die Jugendherberge mit freien Plätzen zu finden. Hier kann der Katalog „FahrtFinder 2019“ gratis bestellt werden.

Weitere Angebote des DJH Rheinland sind in den ebenfalls jetzt erschienenen Katalogen „KlasseAktiv 2018“ (ab der 7. Klasse) sowie „Go-to-City 2018“ (Abschlussfahrten für 9.-13. Klasse) zu finden – die gratis ebenfalls hier bestellt werden können.

Zum Herunterladen gibt es die Kataloge hier:

Der Beitrag wird auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

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