Über 1000 Studenten im Norden warten auf Wohnraumplätze

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KIEL. Platz an der Uni ergattert, aber keinen im Wohnheim – so geht es vielen Studenten im Norden. Schleswig-Holstein hat hier Nachholbedarf. Das Studentenwerk fordert mehr Unterstützung. Es mangelt vor allem an Grundstücken.

Preisgünstige Wohnungen sind in Schleswig-Holstein für Studenten weiterhin Mangelware. Nach Angaben des Studentenwerks stehen fast 1300 Bewerber auf den Wartelisten für Wohnheimplätze, davon allein 600 in Kiel. Die 20 Wohnheime des Studentenwerks mit etwa 3200 Plätzen in Kiel, Lübeck, Flensburg, Heide und Wedel seien stets schnell belegt und die Apartments in privaten Wohnheimen häufig ebenso unerschwinglich wie die Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt.

Begehrt und knapp: Ein Zimmer im Studentenwohnheim. Foto: heipei /flickr (CC BY-SA 2.0)
Begehrt und knapp: Ein Zimmer im Studentenwohnheim. Foto: heipei /flickr (CC BY-SA 2.0)

Nur 5,4 Prozent der 58 000 Studenten im Land könnten mit einem Wohnheimplatz versorgt werden, hieß es. Der Bundesdurchschnitt betrage 9,6 Prozent. Besonders ausländische Studenten hätten es schwer, ein Zimmer zu finden, da sie sich vor Semesterbeginn häufig noch im Heimatland aufhielten und deshalb nicht von Deutschland aus auf Wohnungssuche gehen könnten.

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Das Studentenwerk fordert mehr staatliche Unterstützung für den Neubau von Studentenwohnheimen. Zwar habe die Landesregierung für die nächsten Jahre einen erhöhten Zuschuss für den Aufbau von Personalstellen im Bereich Bau zugesichert – laut Studentenwerk in dieser Wahlperiode jährlich 500 000 Euro. Doch es hapere an der Bereitstellung geeigneter Grundstücke, besonders in Kiel und Lübeck, sagte Studentenwerk-Geschäftsführerin Susann Schrader. «Wir möchten an die Städte appellieren, uns campusnahe Bauplätze zur Verfügung zu stellen. Dann können wir morgen anfangen zu bauen.» Das Studentenwerk moniert auch, die Zahl der öffentlich geförderten Studienplätze sei in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als die der geförderten Wohnheimplätze.

Zurzeit treibt das Studentenwerk im Land drei Bauprojekte voran: In der Feldstraße in Kiel entstehen voraussichtlich bis Mitte 2020 46 neue Wohnheimplätze – ein Tropfen auf den heißen Stein, wie Pressesprecherin Kerstin Klostermann sagte. In Flensburg werden auf dem Campus zwei Wohnheime mit insgesamt 200 Plätzen gebaut. Oberste Priorität hat für das Studentenwerk nach dessen Angaben, sozialverträgliche Mieten im Rahmen der BAföG-Wohnkostenpauschale von 250 Euro anzubieten. Derzeit kostet ein Wohnheimzimmer des Studentenwerks im Land durchschnittlich 225 Euro warm. (dpa)

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