Von wegen Digitalisierung: Schülerzeitungen gibt’s immer noch vorwiegend auf Papier

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ROSTOCK. Wie Tages- können auch Schülerzeitungen ein wichtiges Instrument der Meinungsbildung sein. Zudem lernen die Redakteure und Schreiber schon früh wichtige Elemente des Medienmarkts kennen. In Rostock treffen sich die jungen Blattmacher zu einem Schülerzeitungskongress.

Nachwuchsjournalisten sorgen für Demokratiebildung. Foto: Jugendpresse Deutschland / flickr / CC BY 2.0

Die meisten Schülerzeitungen in Mecklenburg-Vorpommern werden auch im Zeitalter der Digitalisierung noch klassisch auf Papier verbreitet. «Die Digitalisierung schreitet zwar voran, das wird sich aber langsamer ändern als etwa auf dem Zeitungsmarkt», sagte Nadine Berlenbach vom Jugendmedienverband MV vor dem Landes-Schülerzeitungskongress am Dienstag in Rostock. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es ihren Angaben zufolge mehr als 130 Schulzeitschriften. Nur wenige seien ausschließlich online zu lesen, manche erscheinen sowohl gedruckt als auch online. Berlenbach geht aber davon aus, dass im Zuge des Anschlusses der Schulen an das Breitbandnetz weitere Zeitungen online erscheinen werden.

Dass Schülerzeitungen immer noch von Bedeutung seien, zeige das große Interesse der Schüler bei der Herstellung. Vor allem bei den Ausgaben der Gymnasien zeige sich, dass anspruchsvolle Themen aus der Politik, Umwelt oder auch Schulkritisches Eingang fänden. In Grundschulen gehe natürlicherweise hauptsächlich um Hobbys und Freizeit, sagte Berlenbach. In der Regel erscheinen die Zeitungen zwei bis viermal pro Jahr und kosten zwischen 50 Cent und einem Euro.

Auch die Organisation sei unterschiedlich, betonte Berlenbach. Manche Zeitungen entstünden im Rahmen des Unterrichts oder von schulisch organisierten Workshops, manche Schüler arbeiteten auch völlig unabhängig von der Schule. Die Schüler selbst könnten auf vielen Ebenen Erfahrungen sammeln. Neben dem klassischen Schreibenlernen, dem kreativen Arbeiten oder auch der Bildbearbeitung «geht es um Demokratiebildung oder das Ausnützen vom Meinungsfreiheit». Die Zeitungsredakteure könnten aber auch schon früh in ihrem Leben etwas über Zeitmanagement oder auch Empathie lernen, wenn es darum gehe, sich zu überlegen, was die Leser interessieren könnte. dpa

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