Woran erkennen Eltern eine gute Kita? Was ein Experte dazu meint

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WÜRZBURG. Eltern wollen für ihr Kind nur das Beste. Die Kita macht da keine Ausnahme. Doch was zeichnet eigentlich eine gute Kindertagesstätte aus? Die Antworten des Würzburger Pädagogen Dr. Martin R. Textor sind facettenreich, weil sich die Qualität in verschiedenen Bereichen zeigt. Ein kurzer Überblick.

Eine Kita managt sich von selbst - scheinen manche Träger zu meinen. Foto: Belzie / Flickr (CC BY-ND 2.0)
Gute Kita? Auch auf den Betreuungsschlüssel kommt es an. Foto: Belzie / Flickr (CC BY-ND 2.0)

Pädagogische Arbeit: Sie ist aus Sicht von Textor die wichtigste Komponente. Von außen ist sie für Eltern nicht einfach zu beurteilen. Wichtig sei, dass Erzieherinnen und Erzieher Kinder als Persönlichkeit wahrnehmen und individuell auf deren Bedürfnisse sowie Fragen eingehen. Auch die pädagogische Arbeit sollte auf die Kinder abgestimmt sein. Bei Gruppen mit großer Altersmischung (ein bis sechs Jahre) sei es etwa wichtig, dass in Kleingruppen gearbeitet wird. «Sonst werden die Älteren unter- oder die Jüngsten überfordert.»

Rückzugsorte und Platz zum Toben: Ein großer Garten ist für Kindergartenkinder ideal. «Das Austoben ist für die grobmotorische Entwicklung wichtig», sagt Textor. Allerdings ist gerade in Städten der Platz oft begrenzt. Dann sollten die Kitagruppen aber zumindest immer mal auf nahe Spielplätze gehen. Gut ist, wenn es Mehrzweckräume gibt, damit auch bei schlechtem Wetter geturnt werden kann. Empfehlenswert sind gemeinsame Spielbereiche, aber auch Rückzugsorte, wo Kinder in Ruhe ein Buch anschauen oder eine CD hören können.

Faktor Sauberkeit: Im Sanitärbereich und in der Küche sollte Hygiene groß geschrieben werden. Ansonsten sollte Ordnung aus Sicht des Experten Teil der pädagogischen Arbeit sein. Wer sich Spielzeug nimmt, sollte es wieder wegräumen, bevor man sich etwas Neues greift.

Erzieher pro Kind: Der Personalschlüssel ist je nach Bundesland und auch von Kreis zu Kreis unterschiedlich. Er hängt außerdem von der Altersmischung ab. Doch bildet die Zahl auf dem Papier nicht immer die Wirklichkeit ab. Krankheitszeiten, Urlaub, Fortbildungen, Elterngespräche, Verwaltungsaufgaben fallen bei der Arbeitszeit der Erzieherinnen und Erzieher mit hinein. Das werde bei dem Schlüssel alles nicht berücksichtigt, so Textor. Allgemein gilt: Bei Ein- bis Drei-Jährigen in der Krippe sind weniger Kinder in einer Gruppe, und ein Erzieher hat sich um weniger Kinder zu kümmern. Bei den Älteren wachsen Gruppengröße und Personalschlüssel. dpa

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